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Verbot von Feuerwerk am 1. August: Hier darf nicht gezündet werden

Keine Lust auf Knallerei? Hier ist Feuerwerk am 1. August verboten

31.07.2024, 16:27
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Am Feuerwerk scheiden sich die Geister. Manche freuen sich über die farbenprächtige Pyroshow, andere stören sich an der Knallerei und dem Feinstaub. Besonders bei Haus- und Wildtieren kann ein Tag wie der erste August viel Stress auslösen. Doch in manchen Gemeinden der Schweiz ist das Zünden von Feuerwerk am Nationalfeiertag verboten. Wir sagen dir, wo.

In diesen Gemeinden gilt ein Feuerwerksverbot

Fireworks explode above the river Rhine in Basel, Switzerland, on Tuesday July 31, 2007. The city of Basel celebrated Switzerland's National Day, which is officially on August 1, one day ahead. ( ...
Das grosse Feuerwerk in Basel am 31. Juli 2007 zum Nationalfeiertag.Bild: KEYSTONE

In der Schweiz gibt es aktuell kein Verbot von Feuerwerk auf kantonaler oder gar nationaler Ebene, also sind die Gemeinden dafür verantwortlich. Wenn du also wissen willst, ob bei dir ein solches Verbot gilt, solltest du die Website deiner Gemeinde aufsuchen.

So haben mit Davos, Laax, Scuol, St. Moritz und weiteren Orten bereits einige Gemeinden im Kanton Graubünden ein solches Verbot kommuniziert. Dies gilt besonders für knallendes Feuerwerk, stilles Feuerwerk wie Vulkane sind teilweise vom Verbot ausgenommen.

Weiter gelten solche Verbote im Kanton Zürich in den Gemeinden Erlenbach, Seuzach, Wiesendangen, Ossingen, Bubikon sowie in Stein am Rhein im Kanton Schaffhausen. In Bubikon gilt das Verbot erst seit diesem Frühling, wie der Gemeindeschreiber gegenüber dem SRF-Regionaljournal sagt. Und weiter: «Wir haben bisher keine negativen Rückmeldungen erhalten.»

Kaum Waldbrandgefahr in der Schweiz

Ein Wald mit noch immer gruenen Baeumen bei warmem Herbstwetter in der Gemeinde Adligenswil im Kanton Luzern am Dienstag, 10. Oktober 2023. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Aktuell herrscht in der Schweiz keine akute Waldbrandgefahr.Bild: keystone

Was das Abbrennen von Feuerwerk zum 1. August ebenfalls verhindern könnte, ist akute Waldbrandgefahr. Doch eine solche herrscht in der Schweiz derzeit nicht. Im Kanton Genf und Teilen der Waadt gilt ein «bedingtes Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe», in der Innerschweiz (Luzern, Zug, Schwyz, Uri, Ob- und Nidwalden) erliess das Bundesamt für Umwelt (Bafu) eine Mahnung zu sorgfältigem Umgang mit Feuer.

Für den Rest der Schweiz gelten keine Massnahmen bezüglich eines Feuerverbotes. Dennoch sollte man beim Ablassen von Feuerwerk besonders in Waldesnähe Vorsicht walten lassen, schreibt das Bafu.

Kommt bald ein nationales Verbot?

Heiss diskutiert wird derzeit auch ein nationales Verbot von Feuerwerk. Verschiedene Tiervereine haben 2023 die Initiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» lanciert. Die Initiantinnen und Initianten fordern einen stärkeren Schutz für Menschen, Tiere und Umwelt vor Lärm und Feuerwerks-Emissionen.

Plakate auf dem Bundesplatz weisen auf das Feuerwerksverbot in der Berner Innenstadt hin, am Mittwoch, 26. Juli 2023 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Viele Menschen in der Schweiz wünschen sich ein Feuerwerksverbot.Bild: keystone

So soll besonders der Verkauf von lautem Feuerwerk für den privaten Gebrauch stark eingeschränkt werden. Leise Pyrotechnik wie Vulkane und bengalische Feuer wären davon nicht betroffen. Auch die Regierung räumt das Problem ein: «Der Bundesrat ist sich bewusst, dass lärmiges Feuerwerk von einem Teil der Bevölkerung als störend empfunden wird.»

Dennoch unterstützt der Bundesrat kein Verbot auf nationaler Ebene. Die Kantone und Gemeinden verfügten bereits über die nötige Gesetzesgrundlage, um Feuerwerk einzuschränken, so die Regierung in einer Mitteilung. (leo)

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Mit den Händen im Schwarzpulver wühlen: In Sri Lanka ist die Feuerwerksproduktion – zumindest teilweise – noch Handarbeit.
quelle: epa/epa / m.a.pushpa kumara
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119 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sin14
31.07.2024 18:50registriert Mai 2020
1. August ist das Eine, das jedoch der Tierstress oft 4-5 Tage (davor & danach) dauert ist unnötig.
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Latvietis1101
31.07.2024 20:19registriert Oktober 2023
Die Freiheit des einzelnen Individuums muss dort aufhören, wo die Beeinträchtigung abertausender Lebewesen beginnt. Ich spreche vom Falken, der panisch sein Nest verlässt und nicht mehr zu seiner Brut zurückkehrt, ich spreche von leidenden Hunden, welche sich ob der Knallerei zu Tode erschrecken und Reissaus nehmen, weil es nur weh tut und man es ihnen nicht erklären kann. Ich spreche von Flüchtlingen, welche der Kriegshölle entkommen sind und durch Feuerwerk erneut trau-matisiert werden und ich rede von den Alten und Kranken, die diesem Wahnsinn nicht entkommen können. Feuerwerk kostet Leben.
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RedLily74
31.07.2024 18:05registriert April 2022
Ich schau Feuerwerk eigentlich gern an. Finde es faszinierend. Aber ich bin gerne bereit, darauf zu verzichten, wenn es den Wild- und Haustieren dadurch besser geht.
Ein Kompromiss wäre vielleicht eine Begrenzung auf einen oder ein paar wenige (urbane) Orte pro Kanton, in denen es erlaubt ist. Dafür hätten die Tiere in den restlichen Gemeinden wenigstens Ruhe. Es muss ja nicht flächendeckend jede Gemeinde knallen
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