Schweiz
Natur

Nach Erdrutsch: Bewohner von Schwanden widersetzen sich der Evakuierung

Nach Erdrutsch: Bewohner von Schwanden GL widersetzen sich der Evakuierung

23.12.2023, 20:35
Mehr «Schweiz»
Geroell- und Schlammassen erreichen ein Wohnquartier in Schwanden, das erst seit wenigen Wochen wieder bewohnbar ist, aufgenommen am Freitag, 22. Dezember 2023. Intensive Niederschlaege haben im Erdru ...
Erneut ist Schwanden von einem Naturunglück betroffen.Bild: keystone

Fünf Personen haben sich am Samstag geweigert, das Erdrutschgebiet in Schwanden, Kanton Glarus, zu verlassen. Sie widersetzten sich der von den Behörden ausgesprochenen Evakuierung. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass sich die Lage im Erdrutschgebiet verschlimmert.

Die Gesamtlage im Erdrutschgebiet Wagenrunse blieb laut einer Mitteilung der Gemeinde Glarus-Süd vom Samstagabend trotz nachlassendem Regen während des Tages unverändert. Das Schadensausmass im Dorf habe sich vergrössert.

Am Freitag hiess es, 30 Personen würden für voraussichtlich zwei Nächte evakuiert. Am Samstagnachmittag bot die Gemeinde eine letzte Möglichkeit zur Evakuierung an. Zehn Personen stimmten zu, fünf blieben in ihren Wohnungen, wie es hiess. Die Folge sei, dass die Verbleibenden das Haus bis auf Weiteres nicht verlassen dürften. Widerhandlungen würden mit Strafanzeige und hohen Bussen geahndet.

Nach wie vor drohen 60'000 Kubikmeter Material in die Tiefe zu rutschen - doppelt so viel wie Ende August heruntergekommen war und etliche Häuser zerstört und beschädigt hatte.

Das jetzt betroffene Quartier liegt nur wenige Meter von der sogenannten roten Zone, in der die Murgänge vom August die grössten Schäden angerichtet hatten. Erst vergangene Woche wurde klar, dass die 40 Betroffenen dieser Zone nie mehr in ihre Häuser zurückkehren können. Die Gebäude sollen gar abgerissen werden. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
24 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
James McNew
23.12.2023 22:02registriert Februar 2014
Kann man denen sowas wie einen Haftungsausschluss vorlegen? Wahrscheinlich nicht.

Und wenn etwas passiert, ziehen sie gegen den Kanton vor Gericht, weil er sie nicht genug gewarnt oder mit der Polizei abgeführt hat… 🤦‍♂️
498
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wolf im Fuzzipelz
23.12.2023 23:11registriert August 2018
Man kann doch die Leute welche nicht evakuiert werden wollen eine Verzichtserklärung unterschreiben lassen, so das die verweigerer quasi für ihr Leib und Leben ab dem Moment der unterschrift selbst für sich verantwortlich sind egal was passiert.
425
Melden
Zum Kommentar
24
Bundesrat will Spielraum erhalten für Ausfuhr von Kriegsmaterial

Der Bundesrat will mehr Spielraum haben bei der Bewilligung von Kriegsmaterial-Ausfuhren, auch mit Rücksicht auf die Schweizer Industrie. Er hat am Mittwoch die Vernehmlassung eröffnet zu einer vom Parlament verlangten, aber umstrittenen Änderung des Kriegsmaterialgesetzes.

Zur Story