Nach dem verheerenden Sturm vom Montag haben sich am Mittwoch noch fünf Patienten in Neuenburger Spitälern befunden. Insgesamt waren 42 Personen verletzt und in Kliniken des der Neuenburger Spitalverbunds behandelt worden.
25 Verletzte wurden in der Notaufnahme von La Chaux-de-Fonds und 17 in der Notaufnahme des Spitals Pourtalès in Neuenburg aufgenommen, wie der der Neuenburger Spitalverbund (RHNe) am Donnerstag mitteilte. Eine Person in einem Auto war ums Leben gekommen, als ein Baukran auf das Fahrzeug stürzte.
Dank einer raschen Reorganisation in den Notfallabteilungen habe das Spitalnetz die gleichzeitige Ankunft zahlreicher Opfer effizient und ohne Wartezeiten bewältigen können, hiess es weiter.
Die Notaufnahmen der beiden Akutspitäler waren aber voll ausgelastet. Für weniger akute Fälle konnte der Spitalverbund auf die Unterstützung anderer Spitäler zählen.
Nebst den Schäden an Tausenden Gebäuden knickten auf dem Stadtgebiet etliche Bäume ab oder wurden entwurzelt. Besonders betroffen war das Gelände des bei den Einwohnerinnen und Einwohnern beliebten Muzoo-Parks rund um den gleichnamigen Zoo. Dutzende jahrhundertealte Bäume wurden dort vom Sturm zu Boden geworfen.
Der Zoo, das Vivarium und das Naturhistorische Museum auf diesem Areal bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Auch die anderen Museen in La Chaux-de-Fonds - das Kunstmuseum, das Histoische Museum und das Uhrenmuseum - bleiben mindestens bis zum 8. August zu, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Grund dafür seien die laufenden Aufräumarbeiten und Sicherheitsbedenken. Noch immer besteht in der Stadt die Gefahr durch abstürzende Ziegel oder Trümmerteile von Gebäuden.
An historischen Gebäuden hat der Sturm offenbar weniger Schaden angerichtet als an moderneren Bauten, wie die Zeitung «Le Temps» am Donnerstag berichtete. Aurelio Muttoni, Statikprofessor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), wies in einem Interview mit dem Blatt darauf hin, dass die Art der Baumaterialien eine wichtige Rolle spiele bei der Widerstandsfähigkeit von Strukturen.
«Ältere Gebäude bestehen oft aus Mauerwerk», erklärte er. «Neuere Gebäude aus Holz oder Metall sind leichter und daher bei sehr starken Winden viel anfälliger». 4000 bis 5000 der rund 7500 Gebäude in der Region wurden durch das Unwetter in Mitleidenschaft gezogen. Nach einer ersten Schätzung der kantonalen Gebäudeversicherung entstanden allein an Gebäuden in La Chaux-de-Fonds Schäden in Höhe von 70 bis 90 Millionen Franken. (sda)