Schweiz
Nidwalden

Versunkenes Flugzeug wird aus Vierwaldstättersee geborgen

Flugzeug erfolgreich aus hundert Meter Tiefe aus Vierwaldstättersee geborgen

26.08.2025, 13:0726.08.2025, 16:58
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Das am 28. Juli im Vierwaldstättersee versunkene Flugzeug ist am Dienstag rund zweihundert Meter vor Kehrsiten NW entfernt aus hundert Metern Tiefe geborgen worden. Nun sollen die Daten des Flugzeugs zur Unglücksursache Auskunft geben.

Martin Pohl von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zog eine positive Bilanz zur Bergung. Es sei zwar sehr komplex gewesen, doch alles habe sehr gut funktioniert, sagte er im Rotzloch bei Stansstad NW den Medien.

Hier kannst du die Bergung nachschauen

Die Daher TBM-940 war Ende Juli in Buochs NW Richtung Burg Feuerstein in Deutschland gestartet. Sie prallte nach rund drei Minuten Flug nördlich des Bürgenstocks in den See. Das einmotorige Turboprop-Flugzeug sank rund hundert Meter tief auf den Seegrund ab.

Mit der Nase im Schlick

Im Vierwaldstättersee steckte das Flugzeug mit der Nase im Schlick. Es wurde am Dienstagmorgen aus diesem gezogen und anschliessend bis wenige Meter unter die Wasseroberfläche angehoben. Dort wurde es zum Herausheben vorbereitet.

Das Wrack wurde stabilisiert. Dann bohrten Taucher Löcher in die Druckkabine, damit das Wasser auslaufen kann. Sonst hätte es beim Herausheben Schäden an der Flugzeugstruktur geben können, sagte Pohl.

Ein Pneukran, der auf einem Transportschiff stand, hob dann das 3,5 Tonnen schwere Flugzeug aus dem Wasser. Anschliessend wurde es auf einen Nauen geladen und zum Rotzloch im Alpnachersee gebracht. Von dort transportierte ein Tieflader die Maschine in einen Hangar eines Militärflugplatzes.

Daten auslesen

Die Sust, welche die Unfallursache klären muss, ist vor allem an den von den Instrumenten gesammelten Daten interessiert, wie Pohl sagte. Als erstes werden deswegen die Instrumente ausgebaut.

Insgesamt befand sich das Flugzeug aus der Ferne betrachtet in einem relativ guten Zustand. Pohl erklärte, dass das Fahrwerk ausgefahren war, als die Maschine auf dem See aufsetzte. Es sei offenbar «human» ins Wasser gestürzt. Auf Spekulationen zur Unfallursache liess Pohl sich aber nicht ein.

Strafrechtlich ist die Bundesanwaltschaft für das Unglück zuständig, die am Dienstag ebenfalls am Unfallort war. Zugegen waren zudem Polizei und Feuerwehr. Geleitet wurde der Einsatz von der Luzerner Polizei von einem Schiff aus. Das Flugzeug war in einer Exklave der Stadt Luzern abgestürzt.

Im Flugzeug hatten sich zwei Personen befunden. Sie waren kurz nach dem Unglück von einem Boot der Kantonspolizei Nidwalden geborgen worden. Der 78 Jahre alte Pilot überstand den Unfall unverletzt. Die 55-jährige Mitfliegerin wurde verletzt und ins Spital eingeliefert. (sda)

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