«Letzte Woche wurde einem Kunden in Bern die Hand eingeklemmt»: An der SBB-Bilanzmedienkonferenz lässt der abtretende SBB-Boss Andreas Meyer mit einem Nebensatz aufhorchen.
Denn der Vorfall weckt böse Erinnerungen: Am 4. August 2019 war ein Zugbegleiter der SBB in Baden auf dem Perron von einer Türe eingeklemmt und kilometerweit mitgeschleift worden. Der Einklemmschutz des Einheitswagens IV hatte komplett versagt, der 54-Jährige verstarb.
Was ist in Bern genau passiert? watson hat bei den SBB nachgehakt.
Der Zwischenfall ereignete sich laut SBB-Sprecher Reto Schärli am 1. März kurz nach 1 Uhr morgens im Bahnhof Bern und spielte sich wie folgt ab:
Ob und warum der Einklemmschutz des einstöckigen Eurocity-Wagens versagt hat, ist nicht klar. «Die SBB bedauern den Vorfall und haben umgehend eine Untersuchung eingeleitet», sagt Schärli weiter zu watson. Die zuständige Untersuchungsbehörde , die Sust, und das Bundesamt für Verkehr (BAV) seien umgehend informiert worden.
Die SBB unterzogen nach dem tödlichen Unfall in Baden die Schliesssysteme der Wagen des Typs EW IV einer Sonderkontrolle. Dabei wurden 1832 Türen von 458 Wagen kontrolliert. Dabei wurden mehr als 500 Mängel festgestellt. An 69 Türen war der Einklemmschutz fehlerhaft. Das Schliesssystem bei dem beim Unfall in Bern verwendeten Eurocity-Wagentyp ist zwar moderner, aber jenem des EW IV ähnlich.
Gut, der techbische Schutz hätte vielleicht einsetzen sollen, aber wer seine Hand in eine sich schliessende Zugtür steckt, scheint mir nicht die hellste Kerze zu sein.