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Stadtparlament will verletzte Kinder aus Gaza nach Zürich holen

Stadtparlament will verletzte Kinder aus Gaza nach Zürich holen

Der Zürcher Gemeinderat will sich an der Behandlung von verletzten Kindern aus Gaza beteiligen.
13.11.2025, 06:0013.11.2025, 06:00

Die linke Ratsmehrheit hat einen Vorstoss überwiesen, der fordert, Kinder im Stadtspital aufzunehmen oder zumindest deren Behandlungen zu finanzieren.

Palestinian children under age 3 receive vaccinations provided by UNICEF and Palestinian Red Crescent at a health center in Gaza City, Sunday, Nov. 9, 2025. (AP Photo/Jehad Alshrafi)
Israel Palestinia ...
Ein palästinensisches Kind wird in einem Gesundheitszentrum in Gaza behandelt.Bild: keystone

Das Parlament überwies das Postulat von SP, Grünen und AL mit 70 zu 44 Stimmen. Mehrere Parlamentarierinnen und Parlamentarier sagten, sie würden sich «dafür schämen», dass der Regierungsrat sich weigere, an der nationalen Hilfsaktion teilzunehmen. «Die Herzlosigkeit von Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli hat niemand verdient», sagte etwa David Garcia Nuñez (AL).

Der Stadtrat war bereit, den Vorstoss entgegenzunehmen. «Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, in dieser Situation einen Beitrag zu leisten», sagte Sozialvorsteher Raphael Golta (SP). Wie dieser Beitrag aussehen wird, ist noch nicht klar.

«Entscheidend ist, dass die grösste Stadt des Landes hinsteht und sagt, dass sie etwas tut.»

«Absurd und ineffizient»

Die SVP kritisierte die Pläne der linken Mehrheit scharf. Es sei absurd und ineffizient, Menschen für Behandlungen hierherzufliegen. Hier würden Kriegsopfer für den Gemeinderatswahlkampf benutzt. Auch die FDP stimmte dagegen. Der Vorstoss sei «linkspopulistischer Zeitgeist». Mitte und GLP beschlossen Stimmfreigabe.

Seit Ende Oktober werden sieben Kinder aus dem Gazastreifen in Schweizer Spitälern behandelt. Die Aufnahme von 13 weiteren Kindern und ihren Angehörigen soll bis Ende November erfolgen.

Der Zürcher Regierungsrat kritisiert die Aktion als «symbolische und auch willkürliche Geste mit begrenzter Wirkung». Zudem bestehe ein Sicherheitsrisiko. Eine Verbindung einzelner Personen zur Hamas oder zu anderen Organisationen könne nicht ausgeschlossen werden. (sda)

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dr. Rodney McKay
13.11.2025 06:50registriert September 2024
Solange ich als Berner niemals für diese Leute bezahlen muss sollen die das doch tun wenn Sie meinen das Sie zu viel Geld haben.

In dieser Frage bin ich zu 100% auf SVP Linie. Was die Schweiz und die Linken hier tun ist nicht mehr als sehr sehr teure PR.
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Schneider Alex
13.11.2025 07:02registriert Februar 2014
Mit den 20 "verletzten Kindern" werden rund 100 Personen in den herkömmlichen Asylprozess aufgenommen und das tatsächliche Alter der Verletzten bleibt dabei ein wohlbehütetes Geheimnis.
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Tschowanni
13.11.2025 07:50registriert Oktober 2015
Ich schlage vor dass das Stadtparlament geschlossen nach Palästina reist und vor Ort Hilfe leistet, bezahl vom eigenen Einkommen
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