Durch die Digitalisierung und das Nutzerverhalten, das sich verändert hat, steht die Post vor einer neuen Herausforderung. Somit ist auch ihr das traditionelle Geschäftsmodell bedroht. Die «Avenir Suisse» fordert deshalb eine grundlegende Modernisierung der Post. Dies schreiben die CH Media-Zeitungen.
Die Kundenbedürfnisse würden sich verändern, heisst es dabei. Dies sehe man vor allem durch die Brief-Post. Im Jahr 2030 werden die Schweizer laut Avenir Suisse nur noch 100 Briefe pro Jahr erhalten. Dies wären ungefähr zwei Briefe pro Woche. Dafür sollen sie deutlich mehr Pakete erhalten.
Wegen des aktuellen Rückgangs an Briefpost argumentiert Avenir Suisse, dass es künftig keine täglichen Briefzustellungen mehr braucht. Ab 2030 soll die B-Post zum Standard werden. Auch die Paketpost soll angepasst werden: Da private Anbieter wie DPD, Planzer und DHL die Schweiz bereits heute landesweit abdecken, hält Avenir Suisse staatliche Abgaben für Paketpost ab 2030 für überflüssig.
Ebenfalls soll das Filialnetz kleiner werden. Avenir Suisse fordert, dass feste Vorgaben zur Anzahl von Filialen in den Städten gestrichen werden. Auch fordert Avenir Suisse, dass die Zustellungspflicht bis 12.30 Uhr aufgehoben und die Zustellung gedruckter Zeitungen ab 2035 aus der Grundversorgung genommen wird. Dann würden laut Avenir Suisse digitale Angebote dominieren.
Auch im Ausland nehmen die Briefmengen ab. Dänemark stellt aus diesem Grund die Briefzustellung per Ende 2025 vollständig ein. Als Alternative dafür wird der elektronische Briefkasten dienen. Dabei wird vorgeschrieben, dass Einwohner ab 15 Jahren und alle Firmen auf diese Weise erreichbar sein müssen. Auch Verwaltungen sollen ihre Kommunikation nur noch digital abwickeln. Ähnlich sieht die Lage in Norwegen aus. Dort ist der Plan, dass künftig nur noch einmal wöchentlich Briefe zugestellt werden. (nib)
Wie viele tausende Stellen werden dabei gestrichen?