Schweiz
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Post-Präsident Christian Levrat fürchtet tiefrote Zahlen

Christian Levrat, Praesident des Verwaltungsrats, Schweizerische Post, aeussert sich an der Bilanzmedienkonferenz der Schweizerischen Post und der PostFinance, am Donnerstag, 10. Maerz 2022, in Bern.  ...
Sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Post: Christian Levrat. Bild: keystone

«Existenzbedrohend»: Post-Präsident Christian Levrat fürchtet tiefrote Zahlen

01.12.2024, 08:14
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Post-Präsident Christian Levrat hat in einem Interview vor einem Stillstand bei der Neuausrichtung der Post gewarnt. Der Nationalrat forderte, Abbaumassnahmen auszusetzen, bis das Postgesetz überarbeitet ist.

Diese Verzögerung bezeichnete Levrat als existenzbedrohend für die Post. «Wenn wir jetzt nichts unternehmen, dann sind wir in vier Jahren tiefrot», sagte er im Interview mit der «SonntagsZeitung». Erfahrungsgemäss würden Revisionen vier bis fünf Jahre dauern. «Es gibt in der heutigen, dynamischen Welt wohl kein Unternehmen, das einen derart langen Halt überlebt», so der ehemalige SP-Präsident weiter.

Wegen des Rückgangs bei der Briefpost und neuer Kundenbedürfnisse müsse die Post dringend modernisieren und digitalisieren. Eine Gesetzesrevision sei nötig, dürfe aber den laufenden Wandel nicht stoppen. Auch die Finanzierung der Grundversorgung sieht Levrat kritisch: Subventionen würden die Agilität der Post gefährden.

Jetzt ist der Ständerat am Zug

Die zuständige Ständeratskommission will die Weiterentwicklung der Post nicht auf dem aktuellen Stand einfrieren. Sie hatte die vom Nationalrat gutgeheissene Motion zur Ablehnung beantragt.

Bis zur Postgesetzrevision wollte der Nationalrat keine Änderungen der Postverordnung zulassen. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerats (KVF-S) lehnte das mit 9 zu 0 Stimmen bei 3 Enthaltungen ab, wie die Parlamentsdienste Ende Oktober mitteilten. Zuvor hatte sie die Post und die Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Berggebiete (SAB) angehört.

Bereits vor der politischen Diskussion über die Zukunft der Grundversorgung seien Massnahmen zur Effizienzsteigerung nötig, damit die Post ihre Eigenwirtschaftlichkeit bewahren könne, hielt die Kommission fest. Als Nächstes ist der Ständerat am Ball. Er wird voraussichtlich am Donnerstag darüber debattieren. (sda)

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Die beliebtesten Kommentare
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SBRUN
01.12.2024 08:53registriert September 2019
«Wenn wir jetzt nichts unternehmen, dann sind wir in vier Jahren tiefrot», dass muss er nicht mit der Sonntagszeitung besprechen, sondern mit seinen ehemaligen Amtskollegen. Levrat ist der Chef und nicht der Pressesprecher der Post. Wenn er erkennt, dass er das Ruder nicht herumreissen kann, muss er den Sessel, den er ohne weiter Bewerbungsgespräche auf dem kleinen Dienstweg zugeteilt bekommen hat, wieder räumen.
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Elpolloloco
01.12.2024 09:36registriert Dezember 2016
Bitz weniger hektisch Firmen mit unklarer Strategie zukaufen würde sicher helfen.
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Overton Window
01.12.2024 10:28registriert August 2022
Die Grundversorgung gehört wieder vollständig in Staatshänden. Ohne Mänätscher und mit klarem Auftrag. Und der ist nicht, Gewinn zu machen, sondern die Post zu verteilen.
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