Die Schweizer Meldeplattform für rassistische Hassreden im Internet hat im ersten Jahr ihres Betriebs 163 derartige Äusserungen registriert. Meistens waren die Wortmeldungen gegen Schwarze Menschen gerichtet oder allgemein fremdenfeindlich.
Am häufigsten fanden sich die Hassreden in Kommentarspalten von Online-Medien oder auf Facebook, wie die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) am Dienstag mitteilte. Knapp ein Viertel oder 38 Hasskommentare waren strafrechtlich relevant.
Die Meldeplattform erstattete in acht Fällen Strafanzeige. Die anderen hatten keinen Bezug zur Schweiz, waren bereits gelöscht oder es handelte sich um Antragsdelikte, die nur die Attackierten selbst anzeigen können. Dabei geht es um Ehrverletzung und ähnliche Delikte.
Die Meldeplattform ist seit dem 30. November 2021 in Betrieb und funktioniert niederschwellig. In der Zeit bis Ende November 2022 meldeten Nutzerinnen und Nutzer 39 Tiraden, welche nicht auf eine spezifische Herkunft oder Religion zielten.
In die Kategorie «Hass gegenüber asylsuchenden oder geflüchteten Menschen» fielen 21 Meldungen. Gegen Schwarze Menschen richteten sich 38 rassistische Hasskommentare. 23 Meldungen erreichten die Plattform wegen antisemitischer Inhalte.
Weitaus am häufigsten liessen rassistisch Eingestellte ihrem Hass mit 59 Meldungen in Online-Medien freien Lauf. Darauf folgten Facebook (41 Fälle) und Twitter (23). Weitere Meldungen gab es aus Blogs, Foren und weiteren Webseiten. Kaum Meldungen hingegen stammten von Instagram, YouTube oder TikTok.
Die EKR bezeichnet die Plattform als wichtiges Instrument, um Rassismus im Internet sichtbar zu machen. Die Zahlen würden zeigen, dass es sich bei Online-Hassreden um ein ernst zu nehmendes Problem handle. Die Kommission führt das ursprünglich auf ein Jahr angelegte Pilotprojekt weiter.
(yam/sda)
Wie lausig... das schaff ich an einem lauen Dienstagvormittag!
Ich erachte die Zahl als sehr tief. Auf all den Plattformen werden sicher hunderttausende von Kommentaren pro Jahr verfasst. Daher ist die Deklarierung als "ernst zu nehmendes Problem" doch stark übertrieben.