Schweiz
Rassismus

Mohrenkönig: Juso fordert Chocolat Ammann auf, Schriftzug zu entfernen

Chocolat Ammann, Heimberg, Mohrenkönig
Das Gebäude der Chocolat Ammann AG in Heimberg.Bild: google maps

Juso fordert Thuner Schoggi-Firma auf, Schriftzug zu entfernen

«Mohrenkönig»: Dieser Schriftzug prangt am Gebäude der Firma Chocolat Ammann AG in Heimberg bei Thun. Die örtlichen Jungsozialisten forderten das Unternehmen nun zu einer Entfernung auf.
29.08.2024, 10:3929.08.2024, 20:02
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Eigentlich heissen die heute als Schokoküsse bekannten Süssigkeiten von Chocolat Ammann seit 2018 nicht mehr «Mohrenkönige». Damals hatte die Firma unter dem neuen Inhaber und Geschäftsführer entschieden, ihr Produkt umzubenennen. Der Name «Mohrenkönig» sei nicht mehr zeitgemäss, so Eric von Graffenried, Chef von Chocolat Ammann 2018 gegenüber «20 Minuten». Seither verkauft die Firma nur noch Produkte mit den Namen «King» oder «Prince».

Geblieben ist allerdings der Schriftzug am Firmensitz im Thuner Heimberg. Die Juso Thun-Berner Oberland forderte nun die Chocolat Ammann AG in einem offenen Brief dazu auf, die grossen Lettern zu entfernen.

Der Begriff «Mohr» sei eine veraltete und diskriminierende Bezeichnung für Menschen aus Afrika. «Aus historischer Sicht bezeichnet dies die Mauren, welche in der Antike und im Mittelalter in Nordafrika lebten», so die Juso in der Mitteilung. In der heutigen Sprache werde dieses Wort aufgrund des rassistischen Hintergrundes kaum mehr verwendet.

«Sprache ist eines der wichtigsten und mächtigsten Mittel, die es gibt. Sie ist wichtig für den Umgang mit Menschen untereinander und kann soziale Beziehungen herstellen und aufrechterhalten. Allerdings kann sie auch beschämen, verletzen und Menschen diskriminieren.»
Juso Thun-Berner Oberland.

Man fordere Chocolat Ammann deshalb dazu auf, den Begriff «‹Mohrenkönig› zeitnah von ihrer Firma entfernen zu lassen». Ob und wie die Firma auf den Aufruf reagiert, ist noch nicht bekannt.

Der Begriff «Mohr» verschwindet im Zuge der Rassismusdebatte der letzten Jahre immer mehr aus dem öffentlichen Sprachgebrauch. So gibt es den «Mohrenkopf» kaum noch im Sortiment der Detailhändler. Auch die «Zunft zum Mohren» in Bern wurde nach einer entsprechenden Aufforderung 2022 in «Zunft zur Schneidern» umbenannt. (lak)

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176 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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O.TER
29.08.2024 10:48registriert Mai 2021
Übelster Populismus, ein nicht existentes Problem zu bewirtschaften.
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Müller Lukas
29.08.2024 11:11registriert August 2020
Na wenn das die JUSO fordert, sollte man es natürlich so schnell wie möglich - ignorieren...
😉
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Allkreis
29.08.2024 13:53registriert Januar 2020
Eigentlich kommt es ja nicht auf die Juso an, sondern auf die betroffenen Dunkelhäutigen. Falls die damit ein Problem haben finde ich es richtig, aber ich glaube kaum dass die Juso wirklich viele Dunkelhäutige befragt hat...
Sieht mir eher nach Aufmerksamkeitshascherei aus.
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