Eigentlich heissen die heute als Schokoküsse bekannten Süssigkeiten von Chocolat Ammann seit 2018 nicht mehr «Mohrenkönige». Damals hatte die Firma unter dem neuen Inhaber und Geschäftsführer entschieden, ihr Produkt umzubenennen. Der Name «Mohrenkönig» sei nicht mehr zeitgemäss, so Eric von Graffenried, Chef von Chocolat Ammann 2018 gegenüber «20 Minuten». Seither verkauft die Firma nur noch Produkte mit den Namen «King» oder «Prince».
Geblieben ist allerdings der Schriftzug am Firmensitz im Thuner Heimberg. Die Juso Thun-Berner Oberland forderte nun die Chocolat Ammann AG in einem offenen Brief dazu auf, die grossen Lettern zu entfernen.
Der Begriff «Mohr» sei eine veraltete und diskriminierende Bezeichnung für Menschen aus Afrika. «Aus historischer Sicht bezeichnet dies die Mauren, welche in der Antike und im Mittelalter in Nordafrika lebten», so die Juso in der Mitteilung. In der heutigen Sprache werde dieses Wort aufgrund des rassistischen Hintergrundes kaum mehr verwendet.
Man fordere Chocolat Ammann deshalb dazu auf, den Begriff «‹Mohrenkönig› zeitnah von ihrer Firma entfernen zu lassen». Ob und wie die Firma auf den Aufruf reagiert, ist noch nicht bekannt.
Der Begriff «Mohr» verschwindet im Zuge der Rassismusdebatte der letzten Jahre immer mehr aus dem öffentlichen Sprachgebrauch. So gibt es den «Mohrenkopf» kaum noch im Sortiment der Detailhändler. Auch die «Zunft zum Mohren» in Bern wurde nach einer entsprechenden Aufforderung 2022 in «Zunft zur Schneidern» umbenannt. (lak)
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