Schweiz
Religion

Israelitischer Gemeindebund vollzieht Rochade an der Spitze

Der neue Rabbiner der Juedischen Gemeinde Bern, der Norweger Michael Kohn, rechts, bespricht sich mit Ralph Friedlaender, dem Praesidenten der JGB, am Sonntag, 5. Mai 2019 in der Synagoge in Bern waeh ...
Ralph Friedländer (links) steht neu an der Spitze des Israelitischen Gemeindebundes, aufgenommen am 5. Mai 2019.Bild: KEYSTONE

Israelitischer Gemeindebund vollzieht Rochade an der Spitze

02.06.2024, 20:1402.06.2024, 20:14
Mehr «Schweiz»

Die Delegierten des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds haben eine Rochade an der Spitze ihrer Organisation vollzogen. Der bisherige Vizepräsident Ralph Friedländer löst Ralph Lewin als Präsident ab. Lewin übernimmt das Vizepräsidium.

Die 94 Delegierten wählten Friedländer ohne Gegenkandidatur per Akklamation, wie der Israelitische Gemeindebund (SIG) am Sonntag nach der Delegiertenversammlung mitteilte. Der neue Präsident ist Mitglied der Jüdischen Gemeinde Bern (JGB). Seit 2020 war er Vizepräsident des SIG und bis dahin Präsident der JGB.

Ralph Friedländer wurde 1959 in Maputo (Mosambik) geboren und wuchs in Genf und Lugano auf. Der studierte Psychologe blickt auf eine über 30-jährige Karriere beim Bund zurück. Unter anderem arbeitete er beim Staatssekretariat für Wirtschaft und bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit.

Bis Ende Mai leitete er die Geschäftsstelle der ausserparlamentarischen Kommission für internationale Zusammenarbeit. Nach seiner Pensionierung verfüge er nun über die nötigen Ressourcen für das Präsidentenamt, schrieb der SIG.

Lewin hatte sich nach vier Jahren vom Präsidentenamt zurückgezogen und sich fürs Vizepräsidium zur Verfügung gestellt. Der 71-Jährige war für die SP Regierungsrat in Basel.

In einem Gespräch mit der «Neuen Zürcher Zeitung» räumte er ein, dass ihn der Arbeitsaufwand als SIG-Präsident überrascht hatte, besonders nach dem Terrorüberfall der islamistischen palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober. Bei den SIG-Präsidentenwahl 2020 hatte er in einer Kampfwahl gegen Friedländer gesiegt.

Zudem verabschiedeten die SIG-Delegierten eine Resolution zu Israel und dem Gazakrieg. Darin verurteilen sie den Hamas-Terrorakt und die damit verbundenen Verharmlosungen. Parlament und Bundesrat müssten das Hamasverbot schnell umsetzen und sich stärker für die Freilassung der Geiseln einsetzen.

Bund und Kantone müssten Massnahmen gegen den steigenden Antisemitismus ergreifen, einschliesslich der Hochschulen. Die Delegierten äusserten Bedauern über das Leiden der Zivilbevölkerung in dem von Hamas ausgelösten Krieg. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Länger arbeiten? Mehr einzahlen? Nein danke! – so wollen die Schweizer die AHV finanzieren
Der Bundesrat will die AHV über die Mehrwertsteuer sanieren – das ist nicht mehrheitsfähig, wie eine repräsentative Umfrage der Beratungsfirma Deloitte zeigt. Andere Ideen kommen besser an.
Es war die gute Nachricht der vergangenen Woche: Das Loch in der AHV-Kasse ist deutlich weniger gross als bis vor kurzem gedacht. Zu diesem Befund gelangen jedenfalls die Experten des Bundes. Sie sehen die Entwicklungen bei Demografie und Konjunktur positiver und haben deshalb mit neuen Zahlen neue Resultate errechnet.
Zur Story