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Corona bei EHL Lausanne: Wie 2500 Studenten in Quarantäne mussten

Le campus de l' Ecole Hoteliere de Lausanne, EHL, photographie lors de la pandemie de Coronavirus (Covid-19) ce mercredi 23 septembre 2020 a Lausanne. Quelques jours apres l'annonce de nouve ...
2500 Studenten der Hotelfachschule Lausanne (EHL) müssen in Quarantäne.Bild: keystone

Wieso 2500 Lausanner Studierende in Quarantäne müssen – ein Desaster in 3 Akten

Der gesamte Bachelor-Studiengang der Hotelfachschule Lausanne muss in Quarantäne. Die Behörden vermuten, dass Partys dafür verantwortlich sind.
24.09.2020, 15:17
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1. Akt: Die Vorgeschichte

Der Kanton Waadt ist einer der derzeit am stärksten vom Corona-Virus betroffenen Kantone. Die Regierung beschloss daher am 15. September, die Massnahmen zur Bekämpfung des Virus wieder zu verschärfen.

Les conseilleres d'Etat vaudoise, de droite a gauche, Rebecca Ruiz, Nuria Gorrite et Beatrice Metraux parlent ensemble lors d'une conference de presse du Conseil d'Etat du canton de Vau ...
Staatsrätinnen Rebecca Ruiz (r.), Nuria Gorrite (m.) und Beatrice Metraux (l.) bei der Verkündung der Massnahmen.Bild: keystone

Fokus der Behörden: Partys und grosse Familienfeste, die beiden Treiber der Pandemie in der Waadt. Die Folge: Nachtclubs mussten schliessen, private Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen wurden verboten. Zusätzlich wurde die Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Orten beschlossen.

>>> Alle News zum Coronavirus im Liveticker.

Zeit, sich darauf einzustellen, gab es nur wenig: Die Massnahmen sollten bereits am 17. September um 15:00 Uhr in Kraft treten.

2. Akt: Die Party

Zeit genug für die Studenten der Hotelfachschule Lausanne (EHL) noch eine letzte grosse Party zu organisieren. Oder zumindest um auf Instagram mit «1 Day till Lockdown» zu werben.

Die Aktion rief entsprechend empörte Reaktionen hervor, in den Schlagzeilen war etwa «Welsch ein Irrsinn!» zu lesen.

Der mittlerweile gelöschte Post auf Instagram.
Der mittlerweile gelöschte Post auf Instagram.screenshot: instagram

Im Gespräch mit «Blick» betonten die Veranstalter, dass die Party schon lange geplant gewesen sei, Zutritt hätten nur Studenten der EHL. Die Schule hätte aber nichts mit der Party zu tun. Die EHL sagte dann auch: «Externe Veranstaltungen, die von unabhängigen Verbänden organisiert werden, unterliegen nicht der Autorität der EHL.»

Die Party fand dann am 16. September auch statt, Schluss war um 5 Uhr morgens, 10 Stunden bevor das Party-Verbot in Kraft trat.

3. Akt: Der Kater

Eine Woche danach folgte dann das böse Erwachen: Die Behörden des Kantons Waadt gaben gestern bekannt, dass man den gesamten Bachelor-Studiengang in Quarantäne stecke. Insgesamt sind das 2500 Personen.

Nach ersten Erkenntnissen werde davon ausgegangen, dass die Infektionsherde auf eines oder mehrere Feste und Partys zurückgehen, sagte die Waadtländer Regierung. Kantonsarzt Karim Boubaker präzisiert gegenüber den Tamedia-Zeitungen: «Die Studierenden haben von Mittwoch- bis Samstagabend diverse Partys veranstaltet und hatten viel Kontakt untereinander. Es ist unmöglich für uns, das zurückzuverfolgen.»

Le medecin cantonal vaudois Karim Boubaker parle avec un masque lors d'une conference de presse intitulee comment le CHUV se prepare a une seconde vague de Covid-19 lors de la pandemie de Coronav ...
Kantonsarzt Karim Boubaker.Bild: keystone

Nach Angaben von Boubaker wurde bei elf Studierenden eine Ansteckung mit dem Coronavirus festgestellt. Die Quarantäne sei am vergangenen Samstag verfügt worden, für zehn Tage. Man werde die Ansteckungsfälle rigoros verfolgen und stehe in täglichem Austausch mit der Hotelfachschule, sagte Boubaker gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Unterricht an der Hotelfachschule soll ungehindert weitergeführt werden, wie die Direktion der EHL betonte. Das werde via Internet geschehen. Die Schule habe zudem alle notwendigen Hygiene-Massnahmen in die Wege geleitet.

(jaw/sda)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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nass
24.09.2020 16:09registriert Juni 2017
Dümmer geht immer, dies zeigt Corona wunderbar.
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Schlawiner
24.09.2020 15:55registriert Januar 2018
Jetzt noch möglichst oft Schweizer Restaurants und Hotels besuchen. In ein paar Jahren werden diese dann von diesen Pappnasen geführt - ungute Aussichten.
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sternsucher
24.09.2020 17:18registriert November 2019
Dumm ist eine Sache..... aber die Gefährdung Dritter eine Andere. Die haben doch alle Familein und ander, nicht Stdenten Kollegen. Rücksichtslos und Egoistisch.
Die sollten alle eine Busse von mindestens 10'000 Franken bezahlen, wegen vorsätzlicher Gefährdung Dritter.
Das würde auch der Elite im Prrtemonnaie schmerzen.....
Un die Schule dazu, diese faule Ausrede, das sei schon lange geplant gewesen. Die Abgesagten Konzerte im Hallenstadion etc. waren auch schon lange geplant und wurde trotzdem abgesagt. So eine Sch...... Ausrede
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