Mehrere Lehrer in der Waadt haben gegen Schüler Anzeigen wegen heimlich aufgenommener und im Internet verbreiteter Videos eingereicht. Die Schulen im Kanton werden als Warnung einen Brief an alle Eltern verschicken.
Zu einem gravierenden Fall kam es unlängst in der Gemeinde Ecublens in der Nähe von Lausanne, wo Jugendliche einen Lehrer zur Verzweiflung trieben, die Szene mit dem Handy filmten und Videos über Smartphone-Apps verbreiteten. Die Schüler wurden für drei Tage von der Schule verwiesen.
Zudem reichte der Lehrer Anzeige ein. Die Schüler müssen sich deshalb vor dem Jugendgericht verantworten. Ihnen droht eine Busse oder gemeinnützige Arbeit. Der Fall Ecublens ist in der Waadt kein isoliertes Phänomen.
Es gebe mehrere Anzeigen von Lehrern im Kanton, sagte Alain Bouquet, Generaldirektor der obligatorischen Schulen in der Waadt, der Nachrichtenagentur SDA. Er bestätigte einen Bericht der Zeitung «24 heures». Er habe Kenntnis von mindesten fünf Fällen.
Das Problem wurde auch am vergangenen Donnerstag an der Konferenz der Schulleiter erörtert. Der Schulleiter von Ecublens warnte nach dem Vorfall sämtliche Eltern in einem Brief. Der Text wurde nun auch allen anderen Waadtländer Schulleitern zur Verfügung gestellt, um ihn den Eltern zu schicken. Heimlich ein Video im Klassenzimmer aufzunehmen, verletze das Persönlichkeitsrecht, betonte Bouquet.
(sda)