Schweiz
Romandie

Lutry VD: Mann liess eigene Mutter sterben – 6 Jahre Gefängnis 

Lutry VD: Mann liess eigene Mutter sterben – 6 Jahre Gefängnis 

01.12.2015, 18:3401.12.2015, 18:34

Das Strafgericht von Vevey VD hat einen 50-jährigen Mann am Dienstag zu sechs Jahren Gefängnis wegen des Todes seiner Mutter verurteilt. Der iranisch-schweizerische Doppelbürger hatte seine Mutter im November 2011 in der gemeinsamen Wohnung sterben lassen.

Das Gericht sprach den Mann der vorsätzlichem Tötung durch Unterlassung schuldig. Es folgte damit vollumfänglich den Anträgen der Waadtländer Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte habe sich mehr für das Geld der Mutter interessiert als für ihre Gesundheit, sagte die Gerichtspräsidentin.

Der Sohn eines reichen iranischen Geschäftsmannes und der verstorbenen Mutter hatte Aussichten auf eine grosse Erbschaft. Er lebte stets mit seiner Mutter zusammen, zuletzt in Lutry. Die Lebensumstände in der Wohnung müssen katastrophal gewesen sein.

Offenbar war alles verdreckt und im Winter wurde aus Spargründen nicht geheizt. Die über 80-Jährige Mutter stürzte vor ihrem Tod am 12. November 2011 mehrmals. Der Sohn brachte sie dennoch nicht ins Spital.

Gemäss dem Autopsiebericht verstarb sie am Versagen mehrerer Organe im Zusammenhang mit Mangelernährung und Dehydration sowie weiterer Gesundheitsprobleme. Nach ihrem Tod liess der Mann die Leiche seiner Mutter in der Wohnung liegen und konsumierte in unmittelbarer Nähe Pornographie. Der Verurteilte wurde bereits nach dem Prozessauftakt am (gestrigen) Montag in Haft gesetzt. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Tausende Bauarbeiter streikten am Freitag in Zürich: «Es muss sich endlich etwas ändern»
Die Verhandlungen über den Gesamtarbeitsvertrag in der Baubranche stocken. Seit Wochen demonstrieren und streiken Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter in verschiedenen Teilen der Schweiz. Am Freitag haben die Proteste ihren vorläufigen Höhepunkt in Zürich erreicht. Wir waren dabei.
So einen Streik hat Zürich schon lange nicht mehr gesehen: Bereits am Freitagmorgen versammeln sich Hunderte Bauarbeiter auf dem Kanzleiareal, gegen Ende des Tages sind es über 3000, die ihre Arbeit niedergelegt haben. Viele haben ihre Baustellen seit Sonnenaufgang stillgelegt, um zu demonstrieren.
Zur Story