Der Swisspass ist der «Schlüssel zu Mobilität und Freizeit». Seit 2015 sind die roten Karten im Einsatz. Auf ihnen werden Halbtax- und Generalabos sowie Verbunds- und Ausflugsabos gespeichert. Zudem kann die Karte, die von der ÖV-Branchenorganisation Alliance Swisspass herausgegeben wird, für den Zugang zum Carsharing-Dienst Mobility oder dem Leihvelo-Anbieter Publibike genutzt werden.
Nun steht die nächste Generation des Swisspass in den Startlöchern. Derzeit testen rund 300 Mitarbeitende des öffentlichen Verkehrs eine neue Version der Karte, welche per Anfang 2022 für alle Kunden eingeführt werden soll. Das bestätigt Thomas Amman, Sprecher der Alliance Swisspass. Die neue Karte, die unter dem Arbeitstitel «Swisspass next Generation» beschafft wird, werde ein leicht verändertes Aussehen haben.
Gerüchteweise sollen die Junior-Karten mit der neuen Version auch auf den Swisspass geladen werden können. Die Billette für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 16 Jahren müssen derzeit am Bahnschalter gekauft werden und werden als eigene physische Karte verkauft. Auf eine baldige Integration der Junior-Karte in den Swisspass deutet auch eine Antwort in der SBB-Community im Internet hin. Dort schrieb ein Bahnmitarbeiter vor fünf Monaten, noch dieses Jahr solle die Juniorkarte auf dem Swisspass funktionieren. Nun könnte es 2022 werden.
Möglich wäre zudem, dass die Generalabos für Mitarbeitende des öffentlichen Verkehrs und ihre Angehörigen, die sogenannten GA-FVP («Fahrvergünstigung Personal»), ebenfalls auf den Swisspass integriert werden. Noch werden diese als eigene Karte ausgegeben.
Die Alliance Swisspass will sich noch nicht in die Karten blicken lassen. Sie werde Mitte November genauer informieren, sagt Sprecher Thomas Ammann. Er kündigt aber an, dass der Swisspass über «einige neue Funktionen» verfügen werde.
In den vergangenen Monaten wurden die Funktionalitäten des Swisspass weiter ausgebaut. In einigen Hotels, etwa dem Walliserhof in Saas Fee, dem Seehotel in Kastanienbaum LU oder dem Hotel Schweizerhof in Basel, kann der Swisspass mittlerweile auch als Zimmerkarte verwendet werden. Zudem können mit dem Swisspass einige Parkhäuser benutzt werden, ohne ein Parkticket entwerten zu müssen. Diese Funktion ist etwa beim Immotelli in Aarau, beim SBB-Parkhaus in Basel oder beim Zürcher Einkaufszentrum Sihlcity nutzbar.
Die neue Karte wird allerdings weniger schweizerisch als die bisherige. Sie wird erstmals nicht mehr im Aargau bei der Firma Gemalto produziert, sondern in Deutschland. Darüber hatte zuerst die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Die Firma TCS Cards & Services GmbH aus Bamberg hat sich den Auftrag für die Produktion sowie das Schnittstellenmanagement mit der ÖV-Branche und die Einbindung von Drittanbietern für die nächsten fünf Jahre geschnappt. Dafür wird sie mit 6.58 Millionen Euro (umgerechnet 7.06 Millionen Franken) entlöhnt. Im Rennen waren auch zwei Schweizer Unternehmen, doch TCS habe die Zuschlagskriterien am besten erfüllt, sagte Swisspass-Sprecher Thomas Ammann damals der Zeitung.
Auf Besserungen hoffen dürfen Kunden, die den Swisspass als Skiticket benutzen. Immer wieder komme es heute zu Rissen oder Brüchen des Swisspass, welche dazu führten, dass Skifahrer ihre Karte in den Berggebieten nicht mehr nutzen können, berichtete SRF letztes Jahr. Die Alliance Swisspass stellte daraufhin Verbesserungen der Stabilität mit der neuen Generation in Aussicht.
Die Karte muss ja nicht alle Informationen der Kundschaft speichern, sondern nur eine Verifizierung für die Swisspassdatenbank zur Verfügung stellen. Anschliessend überprüft das Lesegerät über eine Swisspassschnittstelle die Authentizität. Somit ist es egal, was für eine Aabo art der Kunde hat es ist alles im System hinterlegt, Familienkarte, Mitarbeiter Abo etc.
Allgemein finde ich es ein Armutszeugnis, dass man zwar alles mögliche auf den Swisspass laden können soll, es die SBB aber nicht einmal schafft, alle ihre eigenen Produkte darauf zu portieren. Und etwas wirklich neues ist der Swisspass nun auch nicht mehr.