Es gibt immer mehr Klassenwechsel. Und zwar nicht in Schulzimmern, sondern im Zugwaggon.
Es ist aber auch verführerisch: Schulklassen, Rentner-Wandergruppen und dutzende Pendler wollen gefühlt immer gleichzeitig von A nach B – alle in der zweiten Klasse, während die erste Klasse halb leer ist.
Was tun? Das Handy zücken und ein Upgrade in die erste Klasse lösen zum Beispiel, obwohl man bereits ein Abo für die 2. Klasse hat. Wenn man Glück hat, dann ergattert man seit Kurzem sogar ein Sparticket.
Tatsächlich würden Zusatztickets für die 1. Klasse mittlerweile oft spontan gelöst, so Thomas Ammann von der Branchenorganisation Alliance SwissPass gegenüber SRF. Und so hätten Verkäufe von streckengebundenen Klassenwechseln im Vergleich zu 2019 um 70 Prozent zugenommen.
Ammann erklärt die vielen Klassenwechsel gegenüber SRF nicht nur mit der vollen 2. Klasse und dem Wunsch nach Ruhe, sondern auch damit, dass die Coronapandemie das Reiseverhalten grundsätzlich verändert habe. «Wir sind etwas weniger häufig im ÖV unterwegs.» Wenn man dann schon den Zug nehme, dann gönne man sich auch eher die 1. Klasse.
Die 1. Klasse sei übriges weniger voll als früher, heisst es bei der Alliance SwissPass. Denn unter anderem leisteten sich Firmen immer weniger ein 1.-Klasse-GA für ihre Mitarbeitenden – rund ein Viertel weniger Umsatz haben die SBB mit Erstklassangeboten auf ihrer Business-Verkaufsplattform im Vergleich zu vor Corona verzeichnet.
(yam)
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