Das orwellsche Jahr 1984 beginnt im September 2023 – zumindest in den SBB-Bahnhöfen.
Egal, ob beim täglichen Pendeln oder beim fröhlichen Tagesausflug in die Berge – die SBB werden ihre Passagiere bald auf Schritt und Tritt überwachen.
Kameras mit Gesichtserfassung sollen unter anderem mit den Daten von Ladenkassen verknüpft werden. Es wird getrackt, welches Alter Passanten haben, welches Gepäck sie mitführen. Oder welche Wege sie in Bahnhöfen nehmen, in welchen Läden sie wie viel Geld ausgeben.
«SBB-Kunden sind diesen Spionageaktivitäten hilflos ausgeliefert», schreibt der K-Tipp, dem der Beschaffungsplan «KundenFrequenzMessSystem 2.0» vorliegt.
Die SBB schreiben ihren Lieferanten vor, dass Daten grundsätzlich anonymisiert erhoben werden müssen – um das Datenschutzgesetz einzuhalten. Doch im Dokument stehe, dass eine «eindeutige Identifikation der Person (Person-ID), während des gesamten Aufenthalts im Bahnhof» erwünscht sei. Auf Nachfrage des «K-Tipps» habe die Pressestelle der SBB hingegen gemeint, es seien «keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich».
Laut «K-Tipp» sollen die Daten in der Cloud von Microsoft gespeichert werden.
Doch wofür das Ganze? Im Plan stehe, dass durch die gezielte Überwachung die «Abschöpfungsrate» pro Reisenden erhöht werden solle, so der «K-Tipp». Sprich: Es geht darum, die Daten zu nutzen, um die Kunden zum Konsum zu verführen. «Denn je mehr Umsatz die Ladenbetreiber im Bahnhof machen, desto mehr Miete müssen sie den SBB zahlen.»
Das Ziel sei, 57 Bahnhöfe komplett auszurüsten. Die Verträge seien mindestens bis zum Jahr 2028 geplant. Als Erstes werde im September der Bahnhof Schaffhausen umgerüstet.
(yam)
2. nichts mehr am Bhf konsumieren
Yeah! 😤