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SBB wollen neu Bodycams bei Billettkontrolleuren testen

SBB wollen neu Bodycams bei Billettkontrolleuren testen

03.11.2025, 10:5303.11.2025, 12:48

Die SBB haben im September 2024 ihre Transportpolizei schweizweit mit Bodycams ausgestattet. Dabei kann ein positives Fazit gezogen werden, wie die SBB in einer Medienmitteilung schreiben.

SBB Bodycams
Die SBB setzen seit gut einem Jahr Bodycams ein.Bild: sbb

So ist gemäss Angaben der SBB die Anzahl Tätlichkeiten gegenüber Polizistinnen und Polizisten ist im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich um 11 Prozent zurückgegangen.

Dabei spielten die Bodycams eine wichtige Rolle: Bei fast der Hälfte der angehaltenen Personen konnte durch das Ankündigen einer Aufnahme eine Deeskalation des Konflikts erreicht werden. Weiter dienen die Aufnahmen in 202 Fällen als Beweismittel. Davon wurden 32 den Strafuntersuchungsbehörden übergeben. Und nicht zuletzt sind auch die Polizistinnen und Polizisten mit den Bodycams zufrieden. So bewerten rund 90 Prozent die Bodycam aufgrund der gemachten Erfahrung als sinnvolles Einsatzmittel.

So funktionieren die SBB-Bodycams
Die Bodycams, die von den SBB eingesetzt werden, dienen der Abschreckung von potenziellen Täterinnen und Tätern, der Deeskalation von Konflikten und, wenn nötig, der Aufzeichnung zur Beweissicherung. Die Bodycam zeichnet nicht durchgehend auf, sondern wird einsatzbezogen durch die Polizistinnen und Polizisten ausgelöst, was für das Gegenüber deutlich erkennbar ist. Die Polizistinnen und Polizisten kündigen die Aktivierung der Bodycam jeweils mündlich an, sofern es die Situation erlaubt. Bei Aktivierung blinken die drei Front-LED rot und ein Signalton ertönt. Auch die zu kontrollierende Person kann die Aktivierung der Bodycam verlangen.

Wie die SBB schreiben, soll der Einsatz von Bodycams deshalb ausgeweitet werden – und zwar für Billettkontrolleure. Diese sollen die Cams in Zukunft auf freiwilliger Basis tragen können. Ziel eines Pilot-Einsatzes sei es, Erfahrungen zu sammeln, wie Bodycams die Sicherheit des Zugpersonals unterstützen können. Bis zur Umsetzung müssten allerdings noch rechtliche Fragen geklärt werden.

Weiter wird angekündigt, die Sicherheit in Zügen mit zusätzlichen Massnahmen besser gewährleistet werden soll. Neu begleiten die Transportpolizei und Transsicura verstärkt Züge, insbesondere nach 22 Uhr oder auf Verbindungen mit erhöhtem Risiko. Ab dieser Zeit soll bei bestimmten Zügen im Fernverkehr mit einer Zweierbegleitung gearbeitet werden. Ausserdem soll die Videoüberwachung in Zügen und Bahnhöfen weiter erhöht werden. (dab)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lai Nair
03.11.2025 11:08registriert Dezember 2016
es sind leider viel zum viele renitente Zeitgenossen im ÖV unterwegs und so ist es eigentlich nur logisch, und notwendig, das die Kontrolleure mit Bodycams ausgerüstet werden
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Raki
03.11.2025 11:36registriert Januar 2024
Jedes Mal wenn ich sowas lese, bin ich richtig froh, dass ich nicht mehr allzu jung bin und ich "zu meiner Zeit" als Kind, Teenager, ja selbst jungem Erwachsenen so eine richtig schöne, freie, unüberwachte und sichere Zeit verbringen durfte. Und ja, ich frage mich, warum das nicht mehr so ist und wo es anfing schiefzulaufen. Und nein, das ist kein Früher war alles Besser-Rant, aber vieles hab ich damals subjektiv einfach als freier, sicherer und selbstbestimmter erlebt. Auch heute geniesse ich mein Leben und lass mir einfach von keinem für mich irrelevanten Menschen in die Parade fahren.
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Master_Blaster
03.11.2025 11:24registriert März 2021
Respekt vor den Mitarbeitenden die diesen Job machen. Sowohl psychologisch wie auch juristisch schwierig. Sehr zu begrüssen, ist nun im Spätverkehr mehr Sicherheit im Zug geplant. Das ist leider durch den Gesellschaftlichen Wandel nötig geworden.
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