SBB-Züge sollen Strecke Schaffhausen-Zürich pünktlicher machen
Die SBB wollen zwischen Schaffhausen und Zürich eigene Ersatzzüge anbieten, wenn die Deutsche Bahn stark verspätet ist. Jeder zweite Zug auf der Strecke Stuttgart-Zürich soll zudem nur bis Singen fahren. Die SBB gehen so teilweise auf Forderungen der lokalen Politik ein.
Mit den Massnahmen soll sichergestellt werden, dass die IC-Züge von Stuttgart über Schaffhausen nach Zürich zuverlässig verkehren, teilten SBB und Deutsche Bahn (DB) am Freitag gemeinsam mit. Auch die Einführung eines Ersatzzugs im Juli habe die Situation bisher nicht verbessert.
Laut Mitteilung seien die häufigen Verspätungen auf «infrastrukturelle und betriebliche Herausforderungen sowie Baustellen» in Deutschland zurückzuführen.
Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember endet jeder zweite Zug aus Stuttgart in Singen, von wo ein neuer DB-Zug bis Zürich fährt. Sind die Direktzüge stark verspätet, fährt ab Schaffhausen der SBB-Ersatzzug. Vorerst gelten die Änderungen bis Juni 2026. Ziel bleibe es, dass sämtliche IC-Züge zwischen Stuttgart und Zürich durchgehend und pünktlich verkehren könnten.
Schaffhauser Politik beschwerte sich
Mit den Massnahmen soll sichergestellt werden, dass zwischen Schaffhausen und Zürich jede halbe Stunde pünktlich eine Direktverbindung fährt. Jeder zweite Zug ist ein RegioExpress der SBB. Zwischen Zürich und Stuttgart soll weiterhin ein IC pro Stunde bis Stuttgart fahren.
Die unpünktlichen Züge beschäftigten auch schon die Politik. Kanton und Stadt Schaffhausen schrieben im September einen offenen Brief an SBB-Chef Vincent Ducrot. Darin bezeichneten sie die Situation als nicht akzeptabel.
Sie verlangten, dass die SBB für Schaffhausen das gleiche machen wie im April für Basel. Die Verbindung Stuttgart-Zürich solle in zwei Teile aufgeteilt werden: eine Strecke von Stuttgart bis ins grenznahe Singen und eine zweite Strecke von Singen via Schaffhausen nach Zürich - betrieben von den pünktlichen SBB.
Verständnis für den Unmut
Auch in Basel kappten die SBB bereits zwei DB-Verbindungen in die Schweiz. Wegen den notorischen Verspätungen aus Deutschland enden die Verbindungen aus Hamburg und Dortmund seit April in Basel. Wer von Deutschland her nach Zürich oder Interlaken Ost weiterreisen will, muss in einen Zug der SBB umsteigen.
Die SBB zeigten damals Verständnis für den Unmut der Schaffhauser und kündigten an, Verbesserungen zu prüfen. Den Schaffhauser Pendlerinnen und Pendlern empfahlen sie, den jeweils zur anderen halben Stunde fahrenden RegioExpress zu nehmen, da dieser pünktlich und zuverlässig verkehre. (sda)


