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Economiesuisse will GA und Autovignette abschaffen

Die SBB und der Verband öffentlicher Verkehr stellten heute den Swiss Pass vor. Künftig sollen GA, Halbtax und weitere Abos auf einer einzigen Karte gespeichert sein. Der Swiss Pass ist ein erster Sch ...
Geht es nach der Geschäftsleitung von Economiesuisse, sollen GA und Autobahn-Vignette verschwinden. Bild: sbb

Economiesuisse will GA und Autovignette abschaffen

28.08.2021, 08:18
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Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse plädiert für die radikale Abschaffung der Autovignette und des Generalabonnements (GA). Wer sich mehr zu Stosszeiten und auf viel befahrenen Strecken bewege, solle tiefer in die Tasche greifen.

Im Gegenzug müssten Flatrate-Angebote und Abgaben, die nicht an die Nutzung geknüpft seien, gestrichen werden, sagte Kurt Lanz, Mitglied der Geschäftsleitung von Economiesuisse, in einem Interview mit Tamedia-Zeitungen (Samstagausgabe). Die Mobilität solle künftig unter dem Strich nicht mehr kosten, aber die Kosten müssten gemäss dem Verursacherprinzip anders verteilt werden.

Economiesuisse stellt sich damit hinter das sogenannte Mobility Pricing. Dieses will das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung auf Strasse und Schiene mittels Abgaben steuern. Damit sollen Verkehrsspitzen geglättet und die Kapazitäten auf Strasse und Schiene besser genutzt werden.

Vor einem weiteren Ausbau von Strasse und Schiene plädierte Lanz für kostengünstigere Massnahmen wie etwa mehr Digitalisierung. «Hier gibt es noch viel Potenzial.» Die Bahn sei über den gesamten Tagesverlauf nur zu circa einem Viertel ausgelastet, im Strassenverkehr sei die durchschnittliche Fahrzeugbelegung tief. Mit der Digitalisierung gebe es einen grossen Hebel für eine bessere Auslastung.

Kritik am Bundesrat

Lanz kritisierte die geplante Vorlage des Bundesrats zu Pilotprojekten im Bereich von Mobility Pricing. «Die Übungsanlage ist viel zu offen gestaltet.» Der Bundesrat delegiere die Aufgabe faktisch vollständig an die Kantone und Gemeinden. Wenn aber eine Stadt nur eine City-Maut oder eine Brücken-Maut für den Autoverkehr teste, bringe das kaum einen Erkenntnisgewinn, wie Mobility Pricing für alle Verkehrsträger funktionieren könnte. «Es müssen deshalb in jedem Versuch zwingend alle Verkehrsträger einbezogen werden.»

Kantone und Gemeinden sollen ab 2024 Pilotversuche zu Mobility Pricing durchführen können. Der Bundesrat führte zu den geplanten rechtlichen Grundlagen bis im Mai eine Vernehmlassung durch. Von einer Mehrheit der Parteien gab es dazu viel Zustimmung. Das Gesetz soll auf zehn Jahre befristet sein. Der Bund will Projekte von landesweitem Interesse finanziell unterstützen. (sda)

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205 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scaros_2
28.08.2021 08:32registriert Juni 2015
Und gleichzeitig gegen home office und flexible Arbeitszeit. So kann man richtig abschaufeln.
49011
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deepmind96
28.08.2021 08:24registriert Dezember 2015
🤦🏽‍♂️🤦🏽‍♂️🤦🏽‍♂️

mehr hab ich dazu nicht zu sagen
15712
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Zum Kommentar
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Hoodoo
28.08.2021 12:02registriert Februar 2014
Das haben die Economie$uisse sicher im Homeoffice auf der Gartenterrasse oder am Gardasee sitzend beschlossen… Danke für gar nichts!
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