Schweiz
SBB

SBB-Transportpolizei begleitet keine FCL-Fan-Züge mehr – Fans müssen selbst für Ordnung sorgen

SBB-Transportpolizei begleitet keine FCL-Fan-Züge mehr – Fans müssen selbst für Ordnung sorgen

02.12.2015, 17:3002.12.2015, 17:58
Mehr «Schweiz»

Die Extrazüge der Fans des FC Luzern werden nicht mehr von der Transportpolizei begleitet. Darauf haben sich die SBB und die FCL-Fanarbeit geeinigt. Die Fans müssen nun selbst für Ruhe und Ordnung sorgen.

Die SBB bestätigte am Mittwoch eine Vorabmeldung der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehen SRF. Die Fans stellten in Zusammenarbeit mit der Fanarbeit Luzern jeweils vier Personen, die im Zug als Ansprechpersonen tätig seien. Bis jetzt seien die Fans jeweils von zwei Transportpolizisten begleitet worden.

15 FCL-Fans als Begleiter ausgebildet

SBB-Sprecherin Lea Meyer sagte, die SBB-Transportpolizei habe 15 FCL-Fans als Begleiter ausgebildet. Ein Test sei am letzten Sonntag gut verlaufen. Die neue Regelung werde ab der Rückrunde angewandt.

2011 hatte die SBB bereits eine ähnliche Vereinbarung mit dem Berner Fussballclub YB getroffen. Im Unterschied zu Luzern wurde die Regelung im Falle von YB aber nicht mit der Fanarbeit, sondern mit dem Verein getroffen. Deshalb werden die YB-Züge von Stewarts des Vereins begleitet. In beiden Fällen liege die Haftung und die finanzielle Verantwortung bei der SBB, erklärte Meyer.

Die SBB ist nach eigenen Angaben interessiert, mit weiteren Clubs individuelle Lösungen umzusetzen. Die Sicherheit aller Beteiligten habe oberste Priorität. Die normalen Passagiere und die Fussballfans sollten strikte voneinander getrennt reisen, so dass der Bahnverkehr so reibungslos wie möglich funktioniere.

Hooligans
AbonnierenAbonnieren

Gewaltexzesse

Gemäss «Rundschau» kam es in Fanzügen immer wieder zu Gewaltexzessen gegen Transportpolizisten. Mit dem in Luzern getroffenen Modell würden SBB und Transportpolizei entlastet und die Selbstregulierung der Fans gestärkt, erklärte Meyer. Die «Rundschau» zitiert den stellvertretenden Kommandanten der Transportpolizei, der sich eine Beruhigung der Situation in den Extrazügen erhofft.

Viel Geld spart die SBB mit dem neuen Modell nicht. Sie habe für die Fantransporte weiterhin ungedeckte Kosten von rund drei Millionen Franken, sagte Meyer. Als Kostenverursacher nannte sie die Organisation des Rollmaterials, dessen Reinigung oder die Behebung der Schäden. Die Begleitung mache hier nur einen kleinen Teil aus. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Mr Kakapopoloch
02.12.2015 17:36registriert November 2014
"Die Sicherheit aller Beteiligten habe oberste Priorität. Die normalen Passagiere und die Fussballfans sollten strikte voneinander getrennt reisen."

Wieder mal ein Beispiel dafür, dass jemand mit Vereinsschal schon als gewalttätiger Hooligan abgestempelt wird.

Anyway, ich finde das Konzept vielversprechend.
350
Melden
Zum Kommentar
avatar
Cupsieger Maxi
02.12.2015 17:46registriert Dezember 2014
Eigenverantwortung, ist doch eine gute Sache!
260
Melden
Zum Kommentar
6
Das waren (unsere) Highlights vom SRF Bounce Cypher 2024

Der gestrige Abend beim SRF Bounce Cypher war hässig. Aber auch anderweitig emotional. Rund 100 Künstlerinnen und Künstler kamen zusammen und liessen ihren Gefühlen freien Lauf. Da waren aber auch Monsterpizzas unterwegs. Und viele Masken. Und viel Gediss, auch gegen watson, aber damit können wir umgehen.

Zur Story