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Gratis-Internet und Sitzbuchung wie im Flieger

epa04758515 A passenger boards a train of Swiss railway operator SBB from Hamburg to Zurich at the central railway station of Hamburg, Germany, 20 May 2015. The German train drivers' union GDL ha ...
Das Reisen und Pendeln mit der SBB soll angenehmer werden.Bild: EPA/DPA

Gratis-Internet und Sitzbuchung wie im Flieger – bei der SBB soll alles besser werden

23.09.2018, 02:0823.09.2018, 03:19
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SBB-Chef Andreas Meyer hat mehr Service in den Zügen mit schnellem Gratis-Internet und Sitzplatzreservationen wie im Flugzeug angekündigt. Die Bahn wolle künftig besser auf volle Züge und Ausweichmöglichkeiten hinweisen, sagte er im Interview mit der «NZZ am Sonntag».

Andreas Meyer, CEO SBB, an einer Medienorientierung zu SBB Cargo und dem Ceneri-Basistunnel, am Donnerstag, 2. August 2018, am SBB Cargo Terminal in Cadenazzo. (KEYSTONE/Ti-Press/Gabriele Putzu)
SBB-Chef Andreas Meyer.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Die Mobilfunkbetreiber hätten zusätzliche Antennen entlang des Bahnnetzes aufgestellt, und die SBB hätten Verstärker in den Wagen installiert. «Unsere Lösung wird den besseren Empfang bieten als WLAN», versprach der 57-jährige Manager. In den nächsten Wochen werde die neue Technologie getestet und vorgestellt. Erste Priorität beim Gratis-Internet habe der Fernverkehr. Ob dieses auch im Regionalverkehr kommt, liess Meyer offen.

Zudem wollen die SBB die Reservationen erleichtern und den Kunden auf längeren Strecken «mehr Gewissheit geben, dass sie einen Sitzplatz haben». Künftig sollen Passagiere wie bei Kinos oder Fluggesellschaften im Voraus genau sehen und bestimmen, welchen Platz sie reservieren und bereits etwas zu essen oder einen Cappuccino vorbestellen können. «Der ist idealerweise bereits bezahlt und steht bereit, wenn man absitzt», sagte Meyer. Eine Reservationspflicht solle es nicht geben.

Andreas Meyer bezog ausserordentlich Ferien – die Angestellten sollen dies nicht mehr tun können: 

Züge sollen pünktlicher fahren

Schliesslich will der SBB-Chef die Passagiere dank neuen Computerprogrammen künftig aktiv auf überfüllte Züge hinweisen und ihnen rechtzeitig Ausweichmöglichkeiten vorschlagen. «Für diese alternativen Züge könnten wir dann günstigere Billette anbieten», sagte Meyer.

Der Bahnchef ist davon überzeugt, dass sich auch Berufspendler «steuern» lassen und auf weniger überfüllte Züge ausweichen. Die SBB würden derzeit täglich bis zu 24'000 Sparbillette verkaufen, sagte Meyer. «Dabei sehen wir eine Verlagerungswirkung weg von der Stosszeit.» Er selber organisiere sich schon so, dass er lieber einmal einen Zug früher nehme und dafür in Ruhe arbeiten könne.

Verbesserungsbedarf räumt der oberste Bähnler bei der Pünktlichkeit ein. Auf der Nord-Süd-Achse sowie in der Romandie sei man noch nicht bei der Zuverlässigkeit, die man anstrebe, sagte Meyer und versprach: «Wir werden in Sachen Pünktlichkeit weiter zulegen.» Fortschritte erhofft sich die Bahn diesbezüglich ebenfalls von neuen Computermodellen. Diese sollen helfen, Störungen schneller zu beheben und weitere Verspätungen zu vermeiden. (sda)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Binnennomade
23.09.2018 08:24registriert Juli 2016
Die Idee mit der Sitzplatzreservierung lüuft ein bisschen gegen das Bestreben, Aus- und Einsteigezeiten zu reduzieren. Man stelle sich mal ein Perron vor, auf dem 100 Leute den richtigen Sitzplatz im richtigen Wagen suchen müssen.

Und vor allem, was soll der Mehrwert sein? Wenn ich allein reise, geh ich ans Ende des Zuges, wenn ich in einer Gruppe reise, kann ich bereits jetzt reservieren, und wenn ich bereit bin, einen Aufpreis zu zahlen für mehr Platz/Komfort, dann löse ich einen Klassenwechsel.
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Trouble
23.09.2018 10:10registriert Februar 2016
Dass es im Vergleich zum Ausland keine Sitzplatzreservationen gab, nahm ich immer als Vorteil wahr.
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El Vals del Obrero
23.09.2018 10:30registriert Mai 2016
Ich emfinde es eher als eine "Mode-Krankheit", dass die Bahn immer unbedingt gleich wie das Flugzeug sein will.

Besser zu den eigenen Stärken stehen (Unkompliziertheit, spontane Reisemöglichkeiten, freie Platzwahl etc) statt diese zu opfern, um ein Abklatsch von was anderem zu werden.
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