Schweiz
Schule - Bildung

Dagmar Rösler: «Wir spüren die Grenze, vor der wir immer gewarnt haben»

Oberste Lehrerin: «Wir spüren die Grenze, vor der wir immer gewarnt haben»

25.02.2024, 09:15
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Dagmar Roesler, Zentralpraesidentin LCH, spricht waehrend einer Medienkonferenz des Dachverbands der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), am Montag, 8. August 2022 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin von Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Bild: keystone

Die Zentralpräsidentin von Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) sieht bei der integrativen Schule die Belastungsgrenze erreicht: «Wir spüren die Grenze, vor der wir immer gewarnt haben», sagte Dagmar Rösler. Und: «Es darf nicht so weitergehen.»

Es fehlten die benötigten Ressourcen. «Mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Ansprüchen, die heute in einer Klasse zu finden sind, müssten eigentlich zwei Fachpersonen in einem Klassenzimmer sein. Permanent», so Rösler im Interview mit «SonntagsBlick».

«Für die integrative Schule braucht es ausreichende Ressourcen und Unterstützung. Mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Ansprüchen, die heute in einer Klasse zu finden sind, müssten eigentlich zwei Fachpersonen in einem Klassenzimmer sein. Permanent.»
Dagmar Rösler

Heute spüre man die Versäumnisse der Vergangenheit. «Wir haben seit 20 Jahren beispielsweise zu wenig Heilpädagoginnen und -pädagogen und nicht einmal die Hälfte der heilpädagogisch tätigen Personen ist entsprechend ausgebildet», so Rösler. «Man hat es verpasst, Interessierten frühzeitig die Weiterbildung zu erleichtern. Das rächt sich jetzt.» (sda)

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294 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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The Danisher
25.02.2024 09:37registriert Juni 2019
Nach 10 Jahren als Lehrperson habe ich Ende 2023 gekündigt. Ich mag mir das nicht mehr antun, aber ebenso mag ich mir das nicht mehr anhören dass die Probleme zwar bekannt sind (seit 20 Jahren), die Politik aber nicht in der Lage ist aktiv etwas zu ändern.
Man bekommt was man investiert, die Zukunft wird es zeigen.
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PapaSchlumpf
25.02.2024 09:40registriert März 2023
Die Klassen sind heute stark durch die Bedürfnisbefriedigung spezieller Schüler belastet. Man nimmt einfach alle mit. Vielleicht sind diese wieder vermehrt vor dem Übertritt in die Regelklasse abzufangen und vorzubereiten, als Pflästerlipolitik zu betreiben. Dann können die Speziallehrer und Heilpädagogen sich gezielt auf die Problemfälle konzentrieren während die Schüler und Lehrer der Regelklassen auf den Unterricht fokussieren.
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International anerkannter Experte für ALLES
25.02.2024 09:50registriert Juli 2021
Ach, das ist doch der Politik egal. Als die vollintegrierte Volksschule im Pilotbetrieb war, konnte man schon sehen, dass das nicht funktioniert. Umgesetzt hat man es trotzdem. Man glaubte, es würde billiger. Wurde es nicht, im Gegenteil. Und alle leiden: Normalbegabte, Schwachbegabte und Lehrer. Es ist ein absolut tolles Beispiel für lose-lose.
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