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Bundesrat will keine zusätzliche Ferienwoche in der Lehrzeit

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Die Ferienwochen während der Berufslehre sollen nicht auf sechs Wochen erhöht werden. (Symbolbild)Bild: Shutterstock

Bundesrat will keine zusätzliche Ferienwoche in der Lehrzeit

20.11.2025, 13:2520.11.2025, 13:25

Der gesetzliche Ferienanspruch während der Berufslehre soll nicht auf mindestens sechs Wochen erhöht werden. Der Bundesrat lehnt fünf entsprechende Motionen aus mehreren Fraktionen für eine zusätzliche Ferienwoche ab.

Ständerätin Flavia Wasserfallen (SP/BE) sowie die Nationalrätinnen Franziska Ryser (Grüne/SG) und Fabienne Stämpfli (GLP/BE) und die Nationalräte Marc Jost (EVP/BE) und Simon Stadler (Mitte/UR) fordern mit fünf gleichlautenden Motionen, das Obligationenrecht entsprechend anzupassen.

Staenderaetin Flavia Wasserfallen, SP-BE, rechts spricht neben Staenderat Pierre-Yves Maillard, SP-VD, links, waehrend der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 18. September 2025 i ...
SP-Ständerätin Flavia Wasserfallen.Bild: keystone

Dabei soll der Bundesrat untersuchen, wie Lehrbetriebe im Gegenzug entlastet werden könnten. Die Motionärinnen und Motionäre begründen ihr Anliegen damit, dass Jugendliche auch wegen der längeren Schulferien zunehmend das Gymnasium wählten statt eine Berufslehre. Ausserdem nähmen psychische Belastungen in der Lehre zu.

Der Bundesrat stellt sich gemäss seiner am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme gegen die Motionen. Schon heute hätten Betriebe die Möglichkeit, ihren Lernenden mehr Ferien zu gewähren als die gesetzlich vorgeschriebenen fünf Wochen. Das sei für sie eine Chance, im Wettbewerb um Lernende zu punkten.

Fehlten Lernende eine Woche mehr bei der Arbeit, könne das die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe senken, warnt der Bundesrat zudem. Unter 30-Jährige können zudem für freiwillige Engagements in der ausserschulischen Jugendarbeit fünf Tage unbezahlten Urlaub beantragen. Die vom Parlament verlangte Erhöhung auf bis zu zwei Wochen kam in der Vernehmlassung laut dem Bundesrat gut an.

Der Bundesrat will schliesslich Ergebnissen eines Runden Tisches zur Berufsbildung nicht vorgreifen. An der Zusammenkunft würden die Rahmenbedingungen für die Berufslehre untersucht, darunter der Ferienanspruch. Dabei spricht der Bundesrat auch ein degressives Modell über die gesamte Lehrzeit an.

Eine vor Kurzem eingereichte Petition an den Bundesrat verlangte gar acht Wochen Ferien für Jugendliche in der Berufslehre. Das Anliegen stiess auf viel Zustimmung, rund 176'450 Personen unterzeichneten die Petition. Es sei eine Rekord-Petition, schrieb die dafür aus Lernenden gegründete Allianz zu der Bittschrift. (sda)

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Stefan Burkhard
20.11.2025 14:36registriert Juni 2025
"Fehlten Lernende eine Woche mehr bei der Arbeit, könne das die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe senken," dann sollte man diese betriebe mal untersuchen ob diese auch wirklich ausbilden oder Lehrlinge bloss als billige Arbeitskräfte anschauen.
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Fred_64
20.11.2025 14:17registriert Dezember 2021
Kein Betrieb stellt einen Lehrling nicht ein, weil er 6 anstelle 5 Wochen Ferien hat.
Dies ist nur eine billige Ausrede vom B-Rätli, um jemanden nicht mehr Ferien zu gönnen, äh geben.
Unser Lehrling ist durchschnittlich pro Woche 2.5 Tage am arbeiten, neben Schule, ÜK und sonstige betrieblichem Mist. Besser dort ansetzen und reduzieren, damit besser ausgebildet werden kann.
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