Schweiz
Schweiz-EU

Bundesrat will Vertragspaket mit der EU aufspalten

Bundesrat Ignazio Cassis spricht waehrend der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 17. Dezember 2024 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Bundesrat Ignazio Cassis befindet sich auf den letzten Metern bei den EU-Verhandlungen.Bild: keystone

Bundesrat will Vertragspaket mit EU aufspalten – SVP spricht von «Buebetrickli»

18.12.2024, 07:3918.12.2024, 13:18
Mehr «Schweiz»

Der Bundesrat will das Parlament separat über die neuen Abkommen mit der EU entscheiden lassen. Dieser Entscheid sei letzten Freitag gefallen, berichtete das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

Nun bestätigten auch zwei Quellen den Tamedia-Zeitungen, dass dies tatsächlich der Plan des Bundesrates sei. Damit folge der Bundesrat einem Anliegen der Aussenpolitischen Kommission des Ständerats. Ursprünglich sollten die neuen Verträge dem Parlament als Teil eines grossen Pakets vorgelegt werden.

Die Bevölkerung solle nun aber zuerst über die Weiterführung des bilateralen Wegs entscheiden und danach darüber, ob mit Strom, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit drei neue Bereiche hinzukommen, hiess es weiter.

Nicht zufrieden mit diesem Plan ist SVP-Nationalrat Franz Grüter. Gegenüber SRF sagt er: «Es ist ein Buebetrickli. Der Bundesrat versucht, das Ganze in verdaubare Happen aufzuteilen.»

Elisabeth Schneider-Schneiter begrüsst den Plan des Bundesrates hingegen. Die Mitte-Politikerin sagt: «Parlament und Volk müssen die Möglichkeit haben, über diese einzelnen Beschlüsse abstimmen zu können.»

Kurz vor Abschluss

Die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU stehen kurz vor dem Abschluss. EU-Kommissar Maros Sefcovic betonte auf X, dass nur noch wenige Fragen offen seien. Er informierte zuvor die Europaminister in Brüssel über den Stand der Gespräche und erhielt deren volle Unterstützung, die Verhandlungen bis Ende Jahr abzuschliessen.

Der ungarische Minister Janos Boka bestätigte diese Unterstützung nach dem Treffen. EU-Kommissarin Marta Kos erklärte, die Gespräche würden auf technischer und politischer Ebene weitergeführt und stünden kurz vor dem Ende. Der Ball sei nun beim Schweizer Bundesrat, sagte ein EU-Diplomat. (sda/cma)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
42 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Maurmer
18.12.2024 08:11registriert Juni 2021
Ist es sonst nicht die SVP, die gegen diese unsäglichen Päcklideals ist und unabhängige Einzelfragen separat geklärt sehen möchte?
4512
Melden
Zum Kommentar
avatar
ingmarbergman
18.12.2024 08:30registriert August 2017
Das einzig richtige. Auch Abstimmungsrechtlich (Einheit der Materie).

Die SVP wünscht sich eine einzige Brexit-Abstimmung, bei der alles in einen Topf geschmissen wird und die allgemeine Stimmung in ein diffuses Nein führen kann.

Da sind rationale Sachfragen natürlich der Täubeli-Partei ein Dorn im Auge.
3812
Melden
Zum Kommentar
avatar
skandalf
18.12.2024 08:55registriert November 2021
Made my day...
Wenn die den anderen buebetrickli vorwerfen...
Zum laut herauslachen, echt...
3413
Melden
Zum Kommentar
42
    Ehemaliger Walliser Nationalrat Herbert Dirren verstorben

    Der ehemalige Walliser Nationalrat Herbert Dirren ist am Montag in Agarn VS im Alter von 83 Jahren verstorben. Der Oberwalliser christlichsoziale Politiker war von 1977 bis 1987 Nationalrat.

    Zur Story