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Geldsegen dank Serafe-Gebühren? So reagiert Schweizer Millionär Moret

Cédric Moret leitet die Elca-Gruppe, die über 60 Prozent der Anteile an der Muttergesellschaft von Serafe hält.
Cédric Moret leitet die Elca-Gruppe, die über 60 Prozent der Anteile an der Muttergesellschaft von Serafe hält.Image: KEYSTONE

Schweizer Millionär soll Vermögen mit Serafe-Gebühren machen – jetzt reagiert er

Der Waadtländer Unternehmer Cédric Moret weist die Behauptungen zurück, wonach er erhebliche Dividenden im Zusammenhang mit der Radio- und TV-Abgabe erhalte. Er beklagt «irreführende Anschuldigungen».
28.05.2025, 11:2628.05.2025, 12:15
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«Ich habe keinen einzigen Rappen Dividende im Zusammenhang mit Serafe erhalten», versichert Cédric Moret in einem Interview, das bei «Le Temps» veröffentlicht wurde. Der Waadtländer, der an der Spitze von Elca steht – einer der grössten IT-Gruppen der Schweiz –, wurde am Wochenende in einer Recherche der «NZZ am Sonntag» ins Visier genommen. Darin wurde berichtet, Moret profitiere erheblich von den Radio- und TV-Abgaberechnungen.

Zur Erinnerung: Der Bericht behauptete, dass Serafe, das seit 2019 die Nachfolge von Billag bei der Erhebung der Radio- und TV-Gebühren übernommen hat, nicht sparsam mit Dividenden an seine Aktionäre umgehe. Da das Unternehmen stark profitabel sei, seien im vergangenen Jahr sechs Millionen Franken an die Muttergesellschaft Secon ausgeschüttet worden – ein Unternehmen im Gesundheitsbereich, an dem Elca 63,5 Prozent der Anteile hält.

Gegenüber «Le Temps» betont Cédric Moret jedoch, dass Elca «keine Dividenden ausschüttet», sondern dass «das Geld vollständig in die Gruppe reinvestiert wird». Er beklagt «irreführende Anschuldigungen» und stellt klar:

«Niemand erhält auch nur einen einzigen Rappen der Radio- und TV-Abgabe über Serafe; Serafe stellt lediglich die Dienstleistung der Erhebung und des Inkassos in Rechnung, für die es beauftragt wurde.»
Cédric Moret

Diese Information sei der NZZ im Rahmen ihrer Recherche mitgeteilt worden, sei aber vom Blatt «offenbar ignoriert» worden.

Bezüglich der beträchtlichen Gewinne von Serafe im Jahr 2024 (rund sechs Millionen Franken) führt Cédric Moret zwei Gründe an:

  1. Zum einen die Existenz einer Rückstellung, die «mit jährlich 500’000 Franken gespeist» und im vergangenen Jahr aufgelöst wurde, als das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) das Mandat von Serafe im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung erneuerte.
  2. Zum anderen seien es «zusätzliche Einnahmen» infolge des «Einfrierens von Inkassoverfahren» während der Pandemie «bei Nichtzahlung der Abgabe».

Gegenüber «Le Temps» bezeichnet der Unternehmer es schliesslich als «bedauerlich», dass diese Geschichte auf diese Weise an die Öffentlichkeit gelangt sei, und spricht von einem «politischen Kampf um die Radio- und TV-Abgabe». Was die Reinvestitionspolitik der Serafe-Dividenden betrifft, erklärt er, dass es «keinen Grund» gebe, diese künftig zu ändern – die Entscheidung liege jedoch beim Verwaltungsrat. (jzs)

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148 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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skandalf
28.05.2025 11:52registriert November 2021
Ich weiss üüüberhaupt nicht warum, aber wenn jemand wie dieser Herr sagt, dass er von etwas nicht profitiert, ich ihm nicht glaube...
Keine Ahnung woher das kommt.
Lass mich raten, er wählt fdp
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miinSänf
28.05.2025 11:52registriert September 2021
Die NZZ schiesst gegen SERAFE mit allen Rohren. Sie hat ein Interesse daran, die SRG zu versenken.
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Lil Buoy aka Yung Speedo
28.05.2025 12:18registriert März 2020
Wir machen keinen Gewinn, stellen aber 500k jährlich einfach mal so zurück… genau mein Humor.
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