Schweizer Millionär soll Vermögen mit Serafe-Gebühren machen – jetzt reagiert er
«Ich habe keinen einzigen Rappen Dividende im Zusammenhang mit Serafe erhalten», versichert Cédric Moret in einem Interview, das bei «Le Temps» veröffentlicht wurde. Der Waadtländer, der an der Spitze von Elca steht – einer der grössten IT-Gruppen der Schweiz –, wurde am Wochenende in einer Recherche der «NZZ am Sonntag» ins Visier genommen. Darin wurde berichtet, Moret profitiere erheblich von den Radio- und TV-Abgaberechnungen.
Zur Erinnerung: Der Bericht behauptete, dass Serafe, das seit 2019 die Nachfolge von Billag bei der Erhebung der Radio- und TV-Gebühren übernommen hat, nicht sparsam mit Dividenden an seine Aktionäre umgehe. Da das Unternehmen stark profitabel sei, seien im vergangenen Jahr sechs Millionen Franken an die Muttergesellschaft Secon ausgeschüttet worden – ein Unternehmen im Gesundheitsbereich, an dem Elca 63,5 Prozent der Anteile hält.
Gegenüber «Le Temps» betont Cédric Moret jedoch, dass Elca «keine Dividenden ausschüttet», sondern dass «das Geld vollständig in die Gruppe reinvestiert wird». Er beklagt «irreführende Anschuldigungen» und stellt klar:
Diese Information sei der NZZ im Rahmen ihrer Recherche mitgeteilt worden, sei aber vom Blatt «offenbar ignoriert» worden.
Bezüglich der beträchtlichen Gewinne von Serafe im Jahr 2024 (rund sechs Millionen Franken) führt Cédric Moret zwei Gründe an:
- Zum einen die Existenz einer Rückstellung, die «mit jährlich 500’000 Franken gespeist» und im vergangenen Jahr aufgelöst wurde, als das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) das Mandat von Serafe im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung erneuerte.
- Zum anderen seien es «zusätzliche Einnahmen» infolge des «Einfrierens von Inkassoverfahren» während der Pandemie «bei Nichtzahlung der Abgabe».
Gegenüber «Le Temps» bezeichnet der Unternehmer es schliesslich als «bedauerlich», dass diese Geschichte auf diese Weise an die Öffentlichkeit gelangt sei, und spricht von einem «politischen Kampf um die Radio- und TV-Abgabe». Was die Reinvestitionspolitik der Serafe-Dividenden betrifft, erklärt er, dass es «keinen Grund» gebe, diese künftig zu ändern – die Entscheidung liege jedoch beim Verwaltungsrat. (jzs)