Beim gestrigen Derby zwischen dem FC Winterthur und dem FC Schaffhausen hissten die Schaffhauser-Fans einen frauenfeindlichen und sexistischen Banner. Für Regierungsrätin Jacqueline Fehr reicht eine Entschuldigung des Clubs alleine nicht.
3:2 verlor der FC Schaffhausen gestern gegen den FC Winterthur in der Challenge League. Doch das Derby wurde von einer Aktion der Schaffhauser-Kurve überschattet. Diese hisste während des Spiels ein Banner. «Winti Fraue figgä und verhaue» stand in schwarz-gelben Buchstaben auf dem weissen Banner.
bild: facebook/toja_rauch
Die Schaffhauser-Kurve reagierte damit auf ein Transparent der Winterthurer Fans, auf dem es hiess, dass die Winterthurer Frauenmannschaft mehr Fans habe als der FC Schaffhausen insgesamt.
Der FC Schaffhausen verurteile die Aktion einiger seiner Anhänger «aufs Schärfste», schreibt er in einer Medienmitteilung. Der Verein distanziere sich in aller Form von Diskriminierung, Gewalt und Sexismus. Mit den involvierten Personen und Fanverantwortlichen fänden nun Gespräche statt. Über die weiteren Schritte werde der Verein informieren.
Der FC Winterthur hat auf seinem Facebook-Account auf die Vorkommnisse in seinem Stadion reagiert. «Was sich da ein Teil der Schaffhauser Fans während dem Derby mit ihrem Transparent 'Winti-Fraue f**** und verhaue' geleistet hat, war so was von unterirdisch, dass es auf keiner Negativ-Skala mehr Platz hat», heisst es in der Stellungnahme. Der FC Winterthur überlegt sich nach eigenem Bekunden rechtliche Schritte in der Angelegenheit.
Auch in den sozialen Netzwerken wurde das Bild schon mehrfach geteilt. Die frisch gewählte Kantonsrätin Sarah Akanji postete das Bild auf Twitter. Sie ist Gründerin der Frauenmannschaft des FC Winterthur und Schwester von Bundesliga-Profi Manuel Akanji.
Für Akanji hat Sexismus «weder im Stadion noch sonst wo auf der Welt Platz», wie sie schreibt.
Ebenfalls zur Aktion geäussert hat sich Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Gegenüber watson sagte die Winterthurerin, dass sie bereits Kontakt mit der Leiterin der kantonalen Fachstelle für Gleichstellung aufgenommen hat. «Eine Entschuldigung des Clubs alleine genügt hier nicht. Wir müssen mit den Verantwortlichen das Gespräch suchen und ihnen klar machen, dass solche Aktionen nicht toleriert werden.» Gemäss Fehr muss sich «nachhaltig etwas ändern.» «Wenn nötig auch mit einer Schulung für die Fans», so Fehr.
(fy/sda)