Schweiz
Solothurn

Eritrea-Festveranstalter müssen für Solothurner Polizeieinsatz bezahlen

Eritrea-Festveranstalter müssen für Solothurner Polizeieinsatz 30'000 Franken blechen

27.06.2024, 11:5027.06.2024, 11:50
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Die Organisatoren einer Veranstaltung von eritreischen, regimetreuen Anhängern von Ende März in Gerlafingen SO werden wegen des notwendigen Polizeieinsatzes zur Kasse gebeten. Der Kanton Solothurn hat den Organisatoren eine Rechnung von 30'000 Franken geschickt.

Personen aus Eritrea nehmen an einer Kundgebung teil, am Samstag, 22. Juni 2024, in Bern. Sie fordern ein Ende der transnationalen Repression und Einflussnahme der eritreischen Diktatur. (KEYSTONE/Pet ...
Sie fordern ein Ende der transnationalen Repression und Einflussnahme der eritreischen Diktatur.Bild: keystone

Die Polizei war am Ostersonntag mit einem Grossaufgebot ausgerückt, um ein Aufeinandertreffen von rund 350 Anhängern des eritreischen Diktators Isaias Afewerki und 180 Regimegegnern zu verhindern. Ein Wasserwerfer und Tränengas kamen zum Einsatz. Die Polizei beendete die Veranstaltung vorzeitig.

In der Gebührenrechnung von knapp 30'000 Franken sind die Kosten für die zur Ereignisbewältigung zusätzlich aufgebotenen Angehörigen der Kantonspolizeien Solothurn und Bern enthalten. Dies schrieb der Solothurner Regierungsrat zu einer SVP-Interpellation im Parlament. Dazu gehöre auch der Wasserwerfer der Kantonspolizei Bern.

Besondere polizeiliche Leistungen seien gemäss Gebührentarif kostenpflichtig, hielt der Regierungsrat fest. Bezahlen müsse der Veranstalter von Anlässen, die einen aufwendigen, ausserordentlichen Polizeieinsatz erforderlich machten.

Die polizeiliche Grundabdeckung wie die telefonische Kontaktaufnahme mit dem Veranstalter und die Kontrolle durch eine Patrouille werde jedoch nicht in Rechnung gestellt.

Das Treffen der regimetreuen Anhänger war laut Regierungsrat nicht bewilligungspflichtig. Es habe sich um eine geschlossene Veranstaltung in einem Restaurant gehandelt.

Ein Verbot solcher Anlässe sei nicht zielführend. Vermietende von Liegenschaften und Räumen sollten sich vor Abschluss eines Vertrages über die Mieterschaft und den Veranstaltungszweck informieren. Mehrerer Medien hatten zuvor berichtet. (saw/sda)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fklroo
27.06.2024 12:28registriert November 2019
Bravo, absolut richtig!
Kommt noch dazu, dass diese Regim-Anhänger ziemlich sicher unter falschen Angaben überhaupt erst eine Aufenthaltsbewilligung erhalten haben. Dies sollte bei diesen Demonstranten sofort nachgeprüft werden.

Stell dir die Situation für die Eritreer vor, die tatsächlich vom Regim flüchten mussten, um nun den selben Leuten auf der Strasse zu begegnen. In Absurdität nicht zu überbieten.
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Heinz666
27.06.2024 13:28registriert Dezember 2020
Wenns so toll ist da, wieso wohen sie denn nicht dort? Gleiche Frage auch an alle Putin und Erdogan-Fans, egal welcher Nationalität
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el cóndor terminado
27.06.2024 12:40registriert Juni 2021
Die Rechnung ist noch zu niedrig.
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