Schweiz
Solothurn

Dieser Mann deckte den Tierskandal von Ramiswil auf

So wurde der Tierskandal von Ramiswil aufgedeckt

Am Donnerstag und Freitag war ein Team des kantonalen Veterinärdienstes auf dem Hof in Ramiswil im Einsatz. Die Zustände sind katastrophal. Aufgedeckt wurde dies durch einen Mann aus der Gegend.
11.11.2025, 09:2311.11.2025, 09:36

Roni Galli aus Biberist SO ist auf der Suche nach Arbeit auf einem Bauernhof. Stattdessen findet er einen Hof in Ramiswil, auf dem schlimme Zustände herrschen, und alarmiert umgehend den Veterinärdienst.

120 vernachlässigte Hunde, 42 Pferde, Ziegen und weitere Tiere haben die Behörden beschlagnahmt. Einige waren in einem so schlechten Zustand, dass sie noch vor Ort gepflegt werden mussten. Zu retten waren laut Behörden auch die meisten Hunde nicht, fast alle der 120 Tiere mussten eingeschläfert werden.

Ramiswil SO Hunde
Fast alle der 120 Hunde wurden eingeschläfert.Bild: tele m1

«Das hat nichts mehr mit Tierhaltung zu tun»

Roni ist heute noch schockiert über die Zustände vor Ort: blutüberströmte Hunde, ungepflegte Pferde und überall Dreck. Gegenüber Tele M1 fasst er den Schrecken in Worte:

«Da tut einem einfach das Herz weh, wenn man so etwas sehen muss, wie die Tiere dort leiden mussten.»

Auch zur 57-jährigen Tierhalterin äussert er sich: «Ich kenne viele Bauern, die Tiere haben. Aber ich kenne keinen Bauer, der so schlimm ist, wie die Hofbesitzerin von Ramiswil.»

Ramiswil SO Hunde
Ein verletzter Hund in Ramiswil.Bild: tele m1

«Blacky» erhält zweite Chance

Die Hunde hätten «wirklich schlimm» ausgesehen. Roni berichtet über Tiere, welche kaum mehr gehen konnten. Er selbst habe einen der Hunde gerettet. Der Welpe «Blacky», welchen Roni am Dienstag mitgenommen hat, habe einen Infekt, er sei aber auf dem Weg der Besserung.

Ramiswil SO Hunde
Die Pferde auf dem Hof.Bild: tele m1

Anders ergeht es den 120 weiteren Hunden. Der Veterinärdienst hat sie eingeschläfert. Kantonstierärztin Chantal Ritter hat sich am Samstag zum Vorgehen geäussert: «Sie waren krank und fehlernährt. So, dass es nicht möglich war, dass wir ihnen eine geeignete Pflege zubringen konnten, dass alle wieder gesund geworden wären.» (anb)

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67 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Xicotencatl Axayacatl
11.11.2025 10:10registriert August 2024
42(!!!) Pferde! Um sich angemessen um so eine Herde zu kümmern, braucht es mehrere Vollzeitmitarbeiter und riesige Flächen. Das geht sehr weit über eine Hobby-Haltung hinaus und das passiert auch nicht "einfach so", wie bei Hunden, Katzen, oder anderen Kleintieren, die sich binnen kurzer Zeit sehr schnell vermehren können. Die Halterin mag Probleme haben, aber bei diesen Dimensionen darf man durchaus auch die Behörden einen gehörigen Vorwurf machen, denn da wurde sehr, sehr lang nicht hingeschaut. Unglaublich.
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Villicht sött mer me Rede mitenand
11.11.2025 09:50registriert Juni 2025
Es fällt mir wirklich schwer,den Aussagen des Vet.Amt zu glauben.
I'm Mai waren diese noch dort und Herr Galli begann im Sommer mit der Arbeit,wo er dann die Meldung machte.Auch eine Tierschutz.Org Anihelp machte in dieser Zeit eine weitere Meldung.
Und erst jetzt ging das Vet.Amt vorbei?
Und was heisst Fehlernährt? Das sah man im Mai noch nicht?
Ich hoffe sehr dass das alles aufgearbeitet wird und Schweizweit die Handlungsbedinnungen angepasst.
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RealFreeSpeak
11.11.2025 09:52registriert Januar 2021
Es zerreisst mir das Herz💔
Mehr kann/darf ich nicht schreiben😡😱
Gott-sei-dank hat Roni Galli sofort gehandelt! Ihm gebührt der grösste Respekt. Danke !
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