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Zürcher SP-Delegierte bestimmen Stadtrats-Ticket

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Am Donnerstag entschieden die Zürcher SP-Delegierten, wer 2026 für den Stadtrat und das Präsidium nominiert wird. Bild: watson

SP nominiert Golta als Zürcher Stapi – Widmer und Langenegger als Stadtratskandidaten

Die SP der Stadt Zürich hat Raphael Golta als Kandidaten für das Stadtpräsidium nominiert. Er wird zusammen mit Céline Widmer, Tobias Langenegger und Simone Brander zu den Stadtratswahlen 2026 antreten.
26.06.2025, 19:4026.06.2025, 23:50
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Die SP-Delegierten nominierten Widmer und Langenegger am späten Donnerstagabend an einer Versammlung in Zürich. Da Abou Shoak nicht für die Stadtratswahlen nominiert wurde, konnte sie auch nicht wie angestrebt für das Stadtpräsidium kandidieren.

Mit dem Viererticket wollen die Sozialdemokraten ihre bisherigen Sitze im Stadtrat verteidigen. Stadtpräsidentin Corine Mauch und Stadtrat André Odermatt treten nicht mehr an.

Unumstritten war die erneute Nomination von Raphael Golta und Simone Brander. Da Golta auf dem Stadtrats-Ticket der einzige Bewerber für das Präsidium war, war seine Nomination dafür Formsache.

Golta gibt sich kämpferisch

«Ich will auch zukünftig unsere eigenen Vorstellungen für die Stadt Zürich verteidigen, gerade auch gegen übergeordnete Instanzen», sagte Golta in Anspielung auf die diversen Konflikte, die die Stadt in den vergangenen Jahren mit Kanton und Bund hatte.

Der 39-jährige Ökonom Tobias Langenegger ist seit 2015 Mitglied des Kantonsrats. Die 46-jährige Politologin Céline Widmer wurde 2019 in den Nationalrat gewählt. Sie arbeitete bis 2024 im Stab von der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP).

Aufgewirbelt wurde der parteiinterne Wahlkampf durch die 35-jährige Kantonsrätin und Sozialarbeiterin Mandy Abou Shoak. Sie ist erst seit rund fünf Jahren in der SP und wurde 2023 in den Kantonsrat gewählt. Die im Sudan geborene Politikerin wollte die erste Stadtpräsidentin Zürichs mit Migrationshintergrund werden.

Abou Shoak erlitt bei der Besetzung der dritten Linie auf dem Viererticket eine deutliche Niederlage. In der Ausmarchung um die vierte Linie unterlag sie gegen Widmer deutlich weniger klar. Sie gratulierte den Nominierten und kündigte an, gemeinsam mit ihnen in den Wahlkampf ziehen zu wollen. (sda)

Hier nochmals der Liveticker

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23:09
Golta wird nominiert als Stadtpräsident
Stadtrat Raphael Golta dankt Mandy Abou Shoak und Gabriela Rothenfluh für einen fairen Wahlkampf – und gratuliert Tobias Langenegger und Céline Widmer zur Nomination für den Stadtrat. Mit der Nicht-Nominierung von Abou Shoak ist klar: Golta tritt für die SP als Stadtpräsident an.

«Unser Zürich muss eine Stadt für alle sein», sagte Golta in seiner Rede. Er wolle seine Erfahrung künftig an der Spitze der Stadtregierung einbringen: «Ich bin neugierig, und mich interessieren Menschen mit all ihren Ecken und Kanten – vielleicht, weil auch ich ein paar davon habe.»

Als Stadtpräsident will Golta Allianzen schmieden und mit Überzeugung für sozialdemokratische Politik eintreten – in der Wohnpolitik, der Kultur, der Gleichstellung. «Die Schweiz braucht mehr Zürich. Und als roter Stapi will ich meinen Beitrag leisten. Vielen Dank für eure Unterstützung.»
23:07
Abou Shoaks Ansprache nach der Wahlniederlage im Video
23:06
Mandy Abou Shoak: «Ich bin eine gute Verliererin»
SP-Kantonsrätin wurde von den SP-Delegierten nicht nominiert als Stadtratskandidatin. Vor den Versammelten sagte sie: «Wer kandidiert, kann auch verlieren. Es ist wichtig, dass es heutzutage gute Verlierer braucht. Und ich bin eine gute Verliererin. Nun gilt es: Wir stehen geschlossen hinter den Nominierten Tobias Langenegger und Céline Widmer.»

22:58
Céline Widmer holt sich das zweite Ticket
Das Resultat der Wahl um den zweiten Stadtratssitz steht fest. 227 Stimmzettel sind eingegangen. 114 Stimmen beträgt das absolute mehr. Gewählt ist Nationalrätin Céline Widmer mit 133 Stimmen.
22:53
Für Abou Shoak geht es um alles
Kantonsrätin Mandy Abou Shoak bewarb sich auch um die Nomination als Stadtpräsidentin. Doch sollte sie von den Delegierten nicht als Stadträtin nominiert werden, wird diese Kandidatur hinfällig und Raphael Goltas Nomination als Stadtpräsident gilt nur noch als Formsache.
22:44
Rennen zwischen Nationalrätin und Kantonsrätin
Nun entscheiden die SP-Delegierten, wen sie für den zweiten Stadtratssitz nominieren. Zur Auswahl stehen nur noch Nationalrätin Céline Widmer und Kantonsrätin Mandy Abou Shoak.
22:37
Tobias Langenegger nominiert als erster Stadtratskandidat
Der vierte Wahlgang hat zu einem Ergebnis geführt: Kantonsrat Tobias Langenegger hat es mit 141 Stimmen aufs Ticket geschafft. Die SP-Delegierten nominieren ihn als Stadtratskandidaten. Nationalrätin Céline Widmer unterliegt mit 86 Stimmen.
22:22
Es braucht einen vierten Wahlgang
Der dritte Wahlgang steht fest: 224 eingegangene Wahlzettel. Absolutes Mehr liegt bei 113 Stimmen.
Stimmen erhalten haben: Tobias Langenegger: 98.
Céline Widmer: 71.
Mandy Abou Shoak: 55.

SP-Präsident Heimgarnter sagt: «Für den vierten Wahlgang ist Mandy Abou Shoak somit nicht mehr zugelassen. Bei der Wahl des nächsten Stadtratssitzes ist sie jedoch wieder zugelassen.»

Gar nicht mehr nennen können die Delegierten Schulpräsidentin Gabriela Rothenfluh, die sich komplett zurückgezogen hat.
22:08
Rothenfluh verabschiedet sich
Schulpräsidentin Gabriela Rothenfluh tritt ans Rednerpult und sagt über ihre Niederlage: «Schade, schade, schade – ich hätte das wirklich gerne gemacht. Ich werde mich verabschieden, weil ich nun etwas feiern will. Und zwar feiern die Schulbehörden heute 40-jähriges Bestehen – und die werden sich freuen, dass ich von euch nicht nominiert wurde.»
21:56
Es braucht dritte Wahlrunde – Rothenfluh scheidet aus
Heimgartner verkündet das Resultat des zweiten Wahlgangs: «230 Wahlzettel sind. Alle sind gültig. Das absolute Mehr liegt bei 116.»

Stimmen erhalten haben:
Tobias Langenegger 90.
Céline Widmer: 75.
Mandy Abou Shoak: 62.
Gabriela Rothenfluh: 3.

«Somit scheidet Gabriela Rothenfluh aus und es braucht einen dritten Wahlgang», sagt Heimgartner.
21:31
Ein erstes Resultat steht – zweiter Wahlgang nötig
Zürcher SP-Präsident Oliver Heimgartner verkündet: 230 Wahlzettel seien eingegangen, 1 sei ungültig. Das absolute Mehr liege bei 115 Stimmen. «Stimmen erhalten haben: Tobias Langenegger 88. Céline Widmer 71. Mandy Abou Shoak 61. Gabriela Rothenfluh: 9» Somit habe noch niemand das absolute Mehr erreicht. Es wird ein zweiter Wahlgang nötig.


21:06
Wahlzettel wieder eingesammelt
Während die Wahlzettel ausgewertet werden, befassen sich die Delegierten nun mit der Parolenfassung zu den übrigen Traktanden.
20:57
Nun wird gewählt
Der Zürcher SP-Präsident Oliver Heimgartner verkündet, dass nun gewählt werde. Nominiert wird, wer die absolute Mehrheit erlangt. In Kürze werden die Wahlzettel wieder eingesammelt.
20:53
Abou Shoak: «Wenn ich nicht nominiert werde, setze ich mich für alle anderen Kandidaten ein»
Auf die Frage der Delegierten antwortet Abou Shoak: «Wenn ich nicht nominiert werde, setze ich mich mit aller Kraft und allem was ich habe für die anderen Kandidaten ein.» Eine linke Mehrheit zu haben in Zürich sei das Wichtigste. Sie habe sich zudem für das Präsidium beworben, weil dort ihre Kompetenzen wären, aber sie würde sich auch über die Nomination als Stadträtin freuen.
20:34
Nun findet die Fragerunde statt
Nach den Reden der Kandidierenden weibelten ihre «SP-Göttis/Gottis» für sie. Darauf folgt eine Fragerunde der Delegierten. An Mandy Abou Shoak gerichtet fragt eine Delegierte, ob sie sich auch mit einem Sitz im Stadtrat genügen würde oder ob es das Stadtpräsidium sein müsse.

Nach den Antworten der Kandidierenden folgt dann die Wahl.
20:08
Abou Shoak: «Ich bin nicht die einfache Wahl – aber die mutige.»
Nun folgt die Rede von Mandy Abou Shoak bei der SP-Nominationsversammlung, sie möchte Stadträtin werden und Stadtpräsidentin. Abou Shoak sagt: «Ich bin 1992 nach Zürich geflüchtet – in eine Asylunterkunft. Wir waren eine vierköpfige Familie in einem Zimmer von fünf Quadratmetern.» Ihr Vater habe damals illegal auf dem Bau gearbeitet, für sieben Franken pro Stunde. «Heute kämpfe ich als Präsidentin der FiZ gegen solche Ausbeutung.»

Sie erzählt von ihrer Berufslehre, dem Studium, ihrem Engagement. «Ich stehe für ein Zürich, das niemanden zurücklässt. Eine Stadt, die einlädt – zum Teilhaben.»

Mit ihr gewinne man nicht nur Stimmen, sondern Vertrauen. Von Menschen, die sich bisher nicht angesprochen fühlten. Sie wolle Perspektiven schaffen für junge Menschen und solche mit Migrationsgeschichte. «Ich bin nicht die einfache Wahl – aber die mutige.»

Und: «Ich bringe keine klassische Erfahrung mit, sondern eine neue Perspektive. Menschen wollen sich in uns wiederfinden. Wir sind die Partei der Mitbestimmung, der sozialen Gerechtigkeit, des Mutes.» Abou Shoak erinnert an die erste SP-Frau im Zürcher Stadtrat in den 1970er-Jahren – und sagt: «Heute ist der nächste Schritt fällig.»

Dafür erntet sie tosenden Applaus.

20:00
Nationalrätin Céline Widmer: «Zürich zeigt, dass sozialdemokratische Politik erfolgreich ist.»
Nun spricht Nationalrätin Céline Widmer, die für den Stadtrat kandidiert. Sie sagt, sie habe Erfahrung im Kantonsrat, Nationalrat und in der Stadtverwaltung. Sie habe gelernt, Mehrheiten zu schmieden über die Parteigrenzen hinweg.

Sie möchte Stadträtin werden, weil Zürich zeige, dass sozialdemokratische Politik erfolgreich sei – etwa durch Kita-Plätze.

Sie strebe für eine Stadt, die Pionierin in der Klimapolitik sein wolle. Für eine Stadt, in der Menschen nicht mehr Schlange stehen müssten für die Gratis-Essensausgabe – das sehe sie tagtäglich. Widmer sagt: «Ich könnte sofort loslegen mit der Arbeit.»

19:54
Gabriela Rothenfluh will ein soziales Zürich
Nun ist Schulpräsidentin Gabriela Rothenfluh an der Reihe. Sie sagt, sie kandidiere, weil sie ein «faires und soziales Zürich entwickeln» wolle. Ein Zürich, in dem die Kinder sicher die Strasse überqueren sollen. Sie wolle auch etwas sagen zur Repräsentation der Frauen: «Ich bin eine weisse Frau im mittleren Alter, überzeugte Sozialdemokratin und Feministin.»
19:49
Langenegger unter Applaus: «Wohnraum kaufen, kaufen, kaufen!»
SP-Kantonsrat Tobias Langenegger sagt, die Stadt Zürich müsse «Wohnraum kaufen, kaufen, kaufen!» Wofür er lauten Applaus erntet. Und er widerspreche der kürzlichen Äusserung des Schweizerischen Arbeitgeberpräsidentes: «Ein Lohn muss zum Leben reichen.»

19:47
Nun kommen die neuen Kandidierenden an die Reihe
Nach den Reden der beiden bisherigen Stadträte sind nun die neuen Kandidierenden an der Reihe, sich vorzustellen.
19:46
Brander über Golta: «Sehr erfahren»
Auch Brander hat nur Gutes über ihren Stadtratskollegen zu sagen. Er sei ja bereits ein alter Hase im Stadtrat, sehr erfahren und: «Einer, der sein Dossier sehr gut kennt.» Golta wisse, wie der «Laden läuft».

19:45
Golta über Brander: «Sie hat eine gewisse Kompromisslosigkeit»
Doch vor den neuen Kandidierenden sprechen die bisherigen Stadträte Simone Brander und Raphael Golta, die sich gegenseitig vorstellen. Golta bezeichnet Brander als eine Stadträtin, mit der er seit drei Jahren sehr gerne zusammenarbeite. Es stimme, dass sie eine gewisse Kompromisslosigkeit in der Verkehrspolitik an den Tag lege. Sie werde sicher nicht ruhen, bis auch die letzte Velo-Vorzugsroute entstanden sei. «Ich empfehle euch Simone 100 Prozent zur Wiedernomination.»
19:42
Rede-Reihenfolge bestimmt
Die abtretende Stadtpräsidentin Corine Mauch zieht per Los den ersten Redner: Tobias Langenegger, danach Gabriela Rothenfluh, Céline Widmer, Mandy Abou Shoak.
20:26
Die SP entscheidet
Am Donnerstag, 26. Juni entscheiden die Zürcher SP-Delegierten, wer 2026 für den Stadtrat und das Präsidium kandidieren darf. watson ist live an der Delegiertenversammlung dabei. Besonders spannend wird das Rennen um das Amt als Stadtpräsidentin oder Stadtpräsident, das sich zwischen dem bisherigen Stadtrat Raphael Golta und der Herausforderin und SP-Kantonsrätin Mandy Abou Shoak entscheiden wird.
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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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livibe
26.06.2025 22:15registriert September 2023
Wir haben uns einmal die Mühe gemacht, nachzusehen, aus welchen beruflichen Bereichen die Kandidierenden stammen. Leider bestätigt sich dabei, dass die meisten aus den Geisteswissenschaften kommen. Niemand aus der Forschung, der Medizin oder gerade in der heutigen, wichtigen Zeit aus den Naturwissenschaften wie etwa der Physik.
Natürlich sind soziale und gesellschaftliche Hintergründe ebenfalls wichtig, aber ich persönlich habe damit so meine Schwierigkeiten. Es führt aus meiner Sicht nur zu Problemen, wenn eine Führungskraft aus einem Bereich kommt, in dem sie keine praktische Erfahrung hatt
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Garp
26.06.2025 21:03registriert August 2018
Bitte nicht Abou Shoak, sie ist viel zu unerfahren und ihre Antwort, warum sie am Frauenstreik ist, fand ich einfach nur unreif und nichtssagend. Sie ist nicht das was Zürich braucht.
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WähleAlsoWeise...Blablablabla
26.06.2025 20:29registriert Juni 2024
An Arroganz nicht zu überbieten. Jositsch wäre schon abgestraft worden.
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