Die Aargauer SP-Nationalrätin Yvonne Feri tritt im kommenden Jahr nicht mehr zu den Nationalratswahlen an. Sie begründet diesen Schritt mit der Amtszeitbeschränkung der Aargauer SP und persönlichen Plänen.
Feri sagt in einem am Montag erschienenen Interview mit der «Aargauer Zeitung», die Amtsbeschränkung auf zwölf Jahre sei sinnvoll. Sie «sorgt für frischen Wind im Parlament und eröffnet Menschen durch frei werdende Sitze die Möglichkeit, sich auf Bundesebene zu engagieren.»
Zwar hätten ihr die Aargauer SP-Delegierten dank einer in den Statuten verankerten Ausnahmeregelung eine erneute Kandidatur ermöglichen können. In diesem Fall hätten sich an einer Delegiertenversammlung im August zwei Drittel der Delegierten für eine Kandidatur Feris aussprechen müssen.
Sie habe sich aber überlegt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sei, um aus dem Nationalrat auszusteigen. «Ich werde nächstes Jahr 57. Das ist ein guter Moment, um beruflich nochmals Gas zu geben», so Feri im Interview. Nach 16 Jahren im Nationalrat wäre dann «sowieso Schluss gewesen, da gibt es kein Schlupfloch mehr.»
Die 56-jährige Feri aus Wettingen politisiert seit elf Jahren im Nationalrat. Noch im Mai hiess es, sie wolle erneut kandidieren. Dasselbe gelte für Cédric Wermuth, Co-Präsident der SP Schweiz und Aargauer Nationalrat aus Zofingen, ebenfalls seit elf Jahren Nationalrat. Beide Personen sind Aushängeschilder der SP Aargau.
Auf Anfrage sagte am Montag Nora Langmoen, Co-Präsidentin der Aargauer SP, Wermuth wolle weiterhin zu den Nationalratswahlen antreten. Er befinde sich als Co-Präsident der SP Schweiz in einer anderen Situation als Feri. Im August komme es zu einem Parteitag, an dem über die erneute Kandidatur Wermuths entschieden werde.
Auch Feri sagt im Interview mit der «Aargauer Zeitung», Wermuth befinde sich in einer anderen Situation. «Es wäre aus Aargauer Sicht absurd, wenn man den amtierenden Co-Präsidenten der SP Schweiz den Weg ins Parlament verwehren würde.»
Den dritten Aargauer SP-Sitz im Nationalrat eroberte im Herbst 2019 die heute 49-jährige Gabriela Suter aus Aarau. Sie wird laut Langmoen wieder antreten. Ausserdem stehe die SP Kanton Aargau mit mehreren kompetenten Personen im Gespräch, welche sich für eine Nationalratskandidatur interessierten. Namen würden aber noch keine genannt.
Die Aargauer SP dankte am Montag in einer Mitteilung Feri für deren Engagement. Sie gelte über Parteigrenzen hinweg als profilierte Gesundheits- und Sozialpolitikerin. (sda)
Tja, dann hat der gute Wermuth halt ein Problem. Muss er halt seinen Job Berufspolitiker durch den eines Berufslobbyisten ersetzen oder versuchen, in den SR zu kommen.
Wäre die SP ehrlich, dann würde sie diese Amtszeitsbeschränkung aufheben und hätte dann kein Theater mehr mit ihren Berufspolitiker, welchen sie dann grosszügig Ausnahmen gewährt. So viele, dass man kaum noch von Ausnahmen sprechen kann...