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Challenge League: Die Fussballgötter wollen den FC Aarau in der Barrage sehen

ZUM NEUEN CHEFTRAINER VOM FC AARAU, PATRICK RAHMEN, STELLEN WIR IHNEN HEUTE, 16. APRIL 2018, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Patrick Rahmen, coach of FC Biel-Bienne, instructs his players, dur ...
«Mit unseren Fans im Rücken werden wir von der ersten Sekunde an bereit sein und den nötigen Sieg einfahren»: FCA-Trainer Patrick Rahmen.Bild: KEYSTONE

Ein Spiel vom Ziel entfernt: Die Fussballgötter wollen den FC Aarau in der Barrage sehen

Der FC Aarau wird sich am letzten Spieltag für die Barrage qualifizieren – ein Erklärungsversuch.
26.05.2019, 11:54
sebastian wendel / schweiz am wochenende
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«Wir haben die drei Punkte, das ist alles, was zählt. Ich freue mich auf ein volles Brügglifeld und ein geiles Spiel.»
Aarau-Trainer Patrick Rahmen

Die Message von Aarau-Trainer Patrick Rahmen nach dem Zittersieg am Donnerstagabend in Chiasso ist unmissverständlich: Abhaken und nach vorne schauen – auf das grosse Finale gegen Rapperswil-Jona vor heimischem Publikum. Bevor sich Rahmen in den Bus setzt und dieser in der Tessiner Nacht verschwindet, sagt er noch: «Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir es schaffen.»

Warum ist sich der 50-Jährige da so sicher? Nach diesem Auftritt gegen den Tabellenletzten, bei dem abgesehen vom Resultat und der Goalieleistung so ziemlich gar nichts stimmte? Rahmen: «Das wird ein ganz anderes Spiel als hier in Chiasso. Mit unseren Fans im Rücken werden wir von der ersten Sekunde an bereit sein und den nötigen Sieg einfahren.»

Doch die veränderten Rahmenbedingungen können nicht der einzige Grund für die Überzeugung sein. Auch wenn er es nicht aussprechen will, der Trainer denkt bestimmt auch an das Schicksal, an höhere, an die Fussballgötter.

Fussball ist manchmal unerklärlich und deshalb so faszinierend. Freud und Leid liegen so nahe beieinander, im Fall des FC Aarau eine Handlänge oder eine Pfostenbreite. In Chiasso ist es erst die Torumrandung, die nach einem Kopfball von Gabriele Perico die Aargauer vor dem 1:1 bewahrt. Bei der nächsten Chiasso-Chance packt Goalie Djordje Nikolic eine Wahnsinnsparade aus, indem er den Abschluss von Ivan Lurati mit einem Geistesblitz ins Aus lenkt. Blicken wir noch weiter zurück: Vor zwei Wochen spielt der FC Aarau in Schaffhausen. Nach der frühen Führung durch Elsad Zverotic geraten dieGäste immer mehr unter Druck, sie taumeln – doch sie fallen nicht: Weil die zwei Schüsse von Miguel Castroman vom Pfosten weg und nicht ins Tor prallen. Am Ende gewinnt Aarau 2:1, das Siegtor fällt nach einem Wahnsinnssolo des sonst inexistenten Varol Tasar.

Drin oder nicht – wenn die Marge wie in den genannten Fällen so dünn ist, entscheidet das Schicksal für und gegen eine Mannschaft. Rational erklärbar sind die Szenen nicht. In der Schlussphase laufen die Dinge für den FC Aarau. Wieso? Klar, Trainer und Mannschaft haben nach dem miesen Saisonstart die richtigen Schlüsse ge zogen, haben sich auf dieBasistugenden besonnen – Solidarität, Leidenschaft und Kampf – statt sich zu zerfleischen. Das ist die greifbare Begründung dafür, dass die Aarauer das Wettkampfglück in diesen Wochen auf ihrer Seite haben.

Entscheidungen in letzten Spielen mit dem FCA
Saison 2004/05
Der FC Aarau verhindert die Barrage trotz einer 0:2-Niederlage gegen den FC Zürich, weil Schaffhausen (1:4 gegen YB) die schlechtere Tordifferenz hat.
Saison 2006/07
Der FC Aarau kann noch direkt absteigen, erreicht nach einem 1:1 in St.Gallen die Barrage, weil Schaffhausen in Thun 0:2 verliert. In der Barrage setzen sich die Aarauer gegen Bellinzona durch (2:1, 3:1).
Saison 2005/06
Der FC Aarau kann sogar absteigen, wendet das Schicksal aber dank eines 0:0 gegen GC ab. Weil alle Verfolger verlieren, wird die Mannschaft aus dem Aargau am Ende sogar noch Siebter.
Saison 2011/12
Der FC Aarau sichert sich die Barrage dank eines 7:0-Sieges gegen Etoile Carouge vor dem punktgleichen Bellinzona. Die Tessiner haben trotz eines 5:0-Erfolgs gegen Wohlen die schlechtere Tordifferenz. In der Barrage scheitern dieAarauer gegen Sion (0:3, 1:0).
Saison 2018/19
Der FC Aarau kann die Barrage mit einem Heimsieg gegen Rapperswil-Jona aus eigener Kraft schaffen. Konkurrent Lausanne hat vor dem Heimspiel gegen Vaduz einen Punkt Rückstand und muss hoffen, dass dieAarauer patzen. Der Gegner in der Barrage ist Xamax.

Der 36. und letzte Spieltag bringt die Entscheidung: Erreicht der FC Aarau die Barrage oder muss er auf den letzten Metern Lausanne vorbeiziehen lassen? Seit der Einführung der Super und Challenge League in der Saison 2003/04 ging es für den FC Aarau am letzten Spieltag fünfmal um die Wurst. Dreimal drohte dem FCA in der Super League der Abstieg, zweimal ging es in der Challenge League um den Aufstieg. (ruku/ph./da)

Doch wie gesagt – der Fussball hat auch eine rational nicht erklärbare Komponente, der Fussball ist auch ein Nährboden für Verschwörungstheorien. Das ist der Stoff für die Stammtische. Spulen wir zurück an den Saisonstart: Am ersten Spieltag gegen Servette ist Aarau die dominierende Mannschaft, doch die Genfer machen aus zwei Chancen zwei Traumtore. Die Aarauer beklagen sich nach der Partie zu Recht, dass ihnen zwei Penaltys verwehrt wurden. Eine Woche später: Auswärtsspiel in Winterthur. Bevor Davide Callà zum 1:0 für das Heimteam trifft, klatscht auf der anderen Seite der Ball zwei Mal an die Latte. In beiden Partien hätte der FC Aarau aufgrund der Torchancen und Leistung den Sieg verdient gehabt. Doch das Schicksal, und mit ihm die Fussballgötter, hatte im Sommer 2018 etwas gegen den FC Aarau.

Das schlechte Gewissen

Eine Fussballweisheit besagt: Wenn das letzte Saisonspiel abgepfiffen ist, halten sich bei allen Mannschaften Glück und Unglück die Waage. Die Perspektive wieder auf den FC Aarau gerichtet: Nach dem Saisonstart hatten die Fussballgötter ein schlechtes Gewissen und sind ihm nun umso besser gesinnt. Gehen wir noch einen Schritt weiter: Die Fussballgötter wollen offensichtlich, dass das Märchen des FC Aarau ein Happy End erfährt. Sie wollen, dass der wie Phönix aus derAsche auferstandene FC Aarau die Barrage er reicht – und nicht die 12-Millionen-Truppe aus Lausanne, die zuletzt lustlos ihren Stiefel runterspielte und nicht im Traum daran glaubte, dass die Aarauer ihr noch gefährlich werden könnte.

Oder gibt es eine andere Erklärung dafür, dass der FC Aarau in den vergangenen drei Partien gegen Schaffhausen, Kriens und Chiasso jegliche Souveränität und Unbeschwertheit vermissen liess, aber dennoch sieben Punkte holte, an Lausanne vorbeizog und den zweiten Tabellenplatz verteidigen konnte? Wetten, dass die Fussballgötter dafür sorgen, dass der FC Aarau am letzten Spieltag gegen Rapperswil-Jona den nötigen Sieg einfährt?

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bud Spencer
26.05.2019 11:57registriert Dezember 2018
"Veränderte RAHMENbedingungen"

Well played Watson ;)
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Dr.Watis
26.05.2019 13:46registriert September 2015
Hopp Aarau
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leu84
26.05.2019 13:50registriert Januar 2014
Hopp Aarau!!
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