Zwei Jahre nachdem das Volk eine Verteuerung der Vignette klar abgeschmettert hat, könnten die Gebühren nun doch erhöht werden. Die Verkehrskommission des Ständerats hat letzte Woche vorgeschlagen, den Preis für die Autobahnvignette von heute 40 auf 70 Franken pro Jahr zu erhöhen. Das Geld soll es dem Bund ermöglichen, das Nationalstrassennetz um 400 Kilometer zu erweitern.
Der «Tages-Anzeiger» berichtet am Freitag von mehrheitlich positiven Reaktionen auf die Idee der Ständeräte – kein Wunder: Schliesslich könnten die Kantone millionenschwere Kosten für Bau, Unterhalt und Betrieb der Strassen sparen. So hofft der Zuger SVP-Regierungsrat Heinz Tännler, der Bund werde Grossprojekte wie den geplanten Hirzeltunnel realisieren. CVP-Staatsrat Jacques Melly (Wallis) sagt, der Bund würde so einen Beitrag an die Randregionen leisten.
Gemäss «Tages-Anzeiger» würde (neben den Autoverbänden, die sich gegen jegliche Verteuerungen aussprechen) nur der Aargau Kritik am Vorschlag üben. Regierungsrat Stephan Attiger (FDP) hielte es für sinnvoller, statt die Vignette zu verteuern künftig mehr Geld aus den Einnahmen der Mineralölsteuer in Verkehrsprojekte fliessen zu lassen. (dwi)