Der Verkehr in der Schweiz verursacht Milliardenkosten für die Volkswirtschaft. Für den hohen Anteil des Strassenverkehrs von 7,7 Milliarden Franken gibt es zwei Gründe, wie das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) am Montag in einer Mitteilung schreibt. Erstens hat die Strasse das grösste Verkehrsvolumen: 68 Prozent des Personenverkehrs und 57 Prozent des Güterverkehrs laufen über die Strassen.
Doch ist zweitens der Preis, den die Schweiz für den Strassenverkehr bezahlt, höher als bei anderen Verkehrsmitteln: Der Schadstoffausstoss ist höher, ebenso das Unfallrisiko.
Einer der Teilnehmer am Strassenverkehr deckt jedoch die Kosten, die er verursacht, «zu einem hohen Teil» selber. Es ist der schwere Güterverkehr, weil dieser die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) bezahlen muss.
Besser als beim Strassenverkehr fiel die Bilanz beim Schienenverkehr aus: Die unter dem Begriff externe Kosten zusammengefassten Folgen lagen laut der Studie bei 730 Millionen Franken. Die Luftfahrt kostete die Volkswirtschaft 920 Millionen Franken, zwei Drittel davon seien auf den CO2-Ausstoss zurückzuführen.
Die in der Schweiz gemessen an der Anzahl transportierten Menschen und Güter kleine Schifffahrt kostete rund 60 Millionen Franken.
Diese volkswirtschaftlichen Kosten werden - ausser durch die LSVA - nicht durch die Verkehrsteilnehmer selbst bezahlt, sondern von der Allgemeinheit getragen, wie das Bundesamt weiter schreibt.
Die Studie untersuchte die Kosten, die die Luftverschmutzung, der CO2-Ausstoss, Unfälle und Lärm verursachen. Erstellt haben diese die Beratungsbüros Ecoplan und Infras im Auftrag des ARE. Der Bund lässt die externen Kosten des Verkehrs periodisch untersuchen. Bei der letzten Erhebung für das Jahr 2005 beliefen sich diese auf rund 8,1 Milliarden Franken.
Erstmals untersuchten die Experten auch die Folgekosten des Langsamverkehrs, des Velo- und Fussverkehrs. Diese hatten 2010 Folgekosten in Höhe von 900 Millionen Franken. Den grösste Brocken machten dabei die Unfälle aus. Unfälle würden überwiegen, schreibt das Amt.
Für das Velo fällt die Bilanz dank einem «hohen externen Nutzen» dennoch positiv aus: Auf 1,3 Milliarden Franken beziffert die Studie diesen. Menschen, die regelmässig Velo fahren oder zu Fuss gehen würden, seien gesünder und belasteten deswegen unter anderem das Gesundheitswesen weniger. (whr/sda)