Am Auffahrtswochenende verwöhnt uns das Wetter in der ganzen Schweiz. Viele Kurzurlauber wollen die frühsommerlichen Temperaturen im Tessin geniessen. Sie werden sich unweigerlich am Gotthard in die alljährlichen Staukolonnen einreihen.
Wer am Mittwochnachmittag noch nicht losgefahren ist, hat den besten Abreisezeitpunkt bereits verpasst: Der Verkehrsdienst Viasuisse schreibt in seiner Prognose, wem es möglich sei, soll schon am Mittwochmorgen abreisen. Aber auch dann muss man früh aufgestanden sein: Kurz nach 7 Uhr bildet sich bereits der erste Kilometer Stau zwischen Wassen und Göschenen.
#A2 - Luzern -> Gotthard - zwischen Wassen und Göschenen 1 km Stau, Überlastung, Zeitverlust von bis zu 10 Minuten
— TCS Verkehr Gotthard (@TCSGotthard) 29. Mai 2019
Um 14.30 Uhr staut sich der Verkehr bereits auf neun Kilometern, der Zeitverlust beträgt eineinhalb Stunden. Viasuisse erwartet bis am Abend eine Spitze von bis zehn Kilometern.
Wer am Donnerstag losfährt, sollte früh aufstehen: Ab 6 Uhr kommt es in der Regel zu Stau. Haben die Reisenden Pech, haben sich die Kolonnen in der Nacht gar nicht erst aufgelöst. Am Donnerstagnachmittag erreicht der Stau eine ähnliche Länge wie am Mittwoch. Er sollte sich aber früher auflösen; ab 17 Uhr sollte man wieder freie Fahrt haben.
Auch am Freitag ist man nicht vor Stau gefeit. Rund drei Kilometer Stau dürfte es vor dem Nordportal geben.
Frühaufsteher und Nachteulen sind auch auf der Rückreise im Vorteil. Am besten ist man am Sonntag vor neun Uhr vor dem Südportal in Airolo – oder dann erst nach 22 Uhr. Allerdings kommt man auch dann nicht ohne Stau durch: «Er dürfte sich hartnäckig bis Mitternacht halten», schreibt Viasuisse.
Wer nicht im Stau versauern will, hat zwei Alternativen: die Reise im Zug oder die Fahrt weiträumig am Gotthard vorbei. Die SBB schaffen zusätzliche Kapazitäten: Es verkehren 29 Zusatzzüge ins Tessin und ins Wallis und wieder zurück. Regelzüge werden teils verlängert. Insgesamt gibt es dadurch rund 45'000 Extra-Sitzplätze über Auffahrt. Die SBB empfehlen, Sitzplätze zu reservieren.
Wer nicht auf das Auto verzichten kann oder will, dem bietet sich als Alternative die San-Bernardino-Route über die A13 an. Viasuisse empfiehlt dies besonders Reisenden aus dem Grossraum Zürich, der Ostschweiz und Basel. Allerdings hat auch diese Route ihre Nachteile: Passiert ein Unfall oder hat ein Auto eine Panne, wird sie häufig für den ganzen Verkehr gesperrt.
Für Südfahrer aus dem Mittelland besteht auch die Möglichkeit, das Auto durch den Lötschberg und/oder den Simplon verladen zu lassen. (mwa)