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CO2-Gesetz: Für Grüne mutlos – für SVP unnötiges «Weiterwursteln»

CO2-Gesetz: Für Grüne mutlos – für SVP unnötiges «Weiterwursteln»

16.09.2022, 21:27
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Die SVP will das neue CO2-Gesetz wegen seinen Vorschriften und Abgaben stoppen, GLP und Grüne fordern noch mehr Massnahmen zum Schutz des Klimas. Einige Reaktionen zum Vorschlag des Bundesrates.

Trotz dem Volks-Nein zum CO2-Gesetz wolle der Bundesrat seine gescheiterte Energiepolitik fortsetzen, kritisiert die SVP und schreibt von «Zwängerei» und «Weiterwursteln». Es brauche Anreize und bürokratische Entlastungen, keine neuen Vorschriften und Abgaben. Der «energiepolitische Blindflug» müsse gestoppt werden.

Die FDP erachtet die Neuauflage des CO2-Gesetzes grundsätzlich als «wichtig für den Klimaschutz». Es seien aber noch Anpassungen erforderlich. Es müsse insbesondere die erhöhte Zweckbindung der CO2-Abgabe korrigiert werden, fordern die Freisinnigen.

Auch von der Mitte wird das neue CO2-Gesetz im Grundsatz unterstützt. Sie streicht die Investitionen bei den Gebäuden und beim Verkehr hervor. «Gerade hier können griffige Massnahmen grosse Wirkung auf die Reduktion der Treibhausgase erzielen.»

Befürworter wollen noch mehr

SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann stuft die bundesrätliche CO2-Vorlage als «besser als erwartet» ein, wie er auf Twitter festhält. «Ziemlich perfekt komplementär mit dem Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative.»

Der Bundesrat schlage gute Massnahmen für Gebäude und Mobilität vor, schreibt auch Grünliberalen-Präsident Jürg Grossen auf Twitter. «Aber er ist zu wenig ambitioniert.» Das Ziel müsse Netto-Null bis 2040 sein.

Für die Grünen sind die Vorschläge des Bundesrates mutlos. Sie vermissen griffigere Massnahmen bei den Gebäuden und im Verkehr. «Die Schweiz kann und muss mehr tun fürs Klima.»

Wirtschaft teilweise zufrieden

Es sei nach dem Volks-Nein zum CO2-Gesetz im vergangenen Jahr richtig, dass das nun vorgestellte Gesetz «keine neuen oder höheren Abgaben beinhaltet», schreibt der Wirtschaftsverband Economiesuisse. Er begrüsst auch, dass neu vorgesehen ist, dass Unternehmen die CO2-Abgabe rückerstattet erhalten, wenn sie sich zur Reduktion der Emissionen verpflichten.

Zumindest «teilweise zufrieden» zeigt sich der Schweizerische Gewerbeverband (SGV). Auch er hebt positiv hervor, dass es zu keiner Zusatzbelastung für Bevölkerung und Wirtschaft kommen soll. Der SGV lehnt aber «die massiven Ausweitungen von Subventionen» ab, wie sie etwa in der Luftfahrt oder bei Nachtzugverbindungen vorgesehen sind. (sda)

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39 Kommentare
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Beluga
16.09.2022 22:22registriert Mai 2018
Etwas völlig Neues! Sie SVP ist dagegen!
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Grobianismus
16.09.2022 21:53registriert Februar 2022
Ist Klimaschutz wirklich so schwer? Ich meine, selbst wenn die Klimaveränderungen vielleicht garnicht so schlimm sein werden wie wir sie uns vostellen, ist das Risiko doch zu gross, um einfach rumzusitzen und nach Eigenverantwortung zu schreien. Naja, mal sehen ob sich irgendwann was tut und ob es dann schon zu spät ist...
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Schlaf
16.09.2022 21:45registriert Oktober 2019
Die Politiker sollten mal lernen das mit ihrem ständigem Gestänkere nichts erreicht wird und niemandem geholfen ist!
Und das die SVP von einem «energiepolitische Blindflug» spricht, lässt hoffen, dass aus dieser Ecke bald mal umsetzbare Vorschläge kommen (🤣)
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