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Maurer warnt: «Es geht einfach nicht mehr auf»

Maurer warnt: «Es geht einfach nicht mehr auf»

18.11.2022, 06:24
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Der scheidende Finanzminister Ueli Maurer warnt davor, die Schuldenbremse in der Finanzpolitik faktisch auszuhebeln. Das sei eine grosse Gefahr. Und es sei falsch, sagte Maurer in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

Bundesrat Ueli Maurer spricht zu den Abstimmungsergebnissen, am Sonntag, 25. September 2022, in Bern. Das Schweizer Stimmvolk hatte ueber die AHV 21 Reform, Massentierhaltung und Verrechnungssteuer zu ...
Ueli Maurer tritt Ende Jahr als Bundesrat zurück.Bild: keystone

Wenn der Bundesrat oder das Parlament zusätzliche Ausgaben beschliessen wollten, sollten sie den Mut haben, eine Steuererhöhung zu beantragen. Das erfordere allerdings eine Verfassungsänderung. Und das wolle niemand. Dann hätte man rasch die Quittung.

Mit dem Budget 2023 sei die Schweiz noch knapp im Rahmen der Schuldenbremse. Doch ab 2024 sehe es sehr schlecht aus. «Ohne die Ausschüttungen der Nationalbank verpassen wir die Vorgaben der Schuldenbremse um 2 bis 4 Milliarden Franken im Jahr», sagte Maurer.

Die Lage sei «schitter». Die Gründe für die rasch eingetretene Schieflage vergleicht der Finanzminister mit einem Rausch. Die Schweiz habe in den letzten fünfzehn Jahren zu viel konsumiert. Jetzt komme der Kater.

Dem Parlament sei das jedoch egal. Es habe sich durch gar nicht beeindrucken lassen und noch mehr massive Mehrausgaben beschlossen. Maurer erwähnte etwa das Budget der Armee, die Prämienverbilligungen und die steigenden Ausgaben der AHV. Es gehe einfach nicht mehr auf. (sda)

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151 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chnebeler
18.11.2022 07:16registriert Dezember 2016
Ist das nicht der Ueli Maurer von der SVP, welcher sich die letzten 15 Jahre immer für Steuersenkungen für Unternehmen eingesetzt hat? Hmm vieleicht wäre eine Steuerreform, welche die Unternehmen wieder mehr in die Pflicht nimmt und Offshore Schlupflöcher stopft eine Option.
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Xinaka
18.11.2022 07:09registriert Juli 2019
Du Ueli, die Lage ist "schitter" für immer mehr Leute in der Schweiz, weil die Schere immer weiter auf geht. Und während andere Länder zum Beispiel Covid-Gewinner stärker besteuern (das sind oft Personen, welche vorher schon sehr reich waren), weibelst du solange ich denken kann für Steuersenkungen für überdurchschnittlich Vermögende. Und willst dann aber möglichst wenig ausgeben, weil ja nichts da sei. Ja, warum denn wohl.
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M.Ensch
18.11.2022 07:20registriert März 2020
Nun auch noch Prämienverbilligungen anzuprangern grenzt an Hohn gegenüber den Betroffenen, wenn man bedenkt, wie sehr es harzt bei Reformen des kranken Gesundheitswesens, in dem sich die Leistungserbringenden mit Sitz im Parlament kräftig dafür einsetzen, die eigenen Pfründe mit allen Mitteln zu schützen!
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