Roger gegen Roger ausnahmsweise am TV: Am Montagabend war Weltwoche-Chefredaktor und SVP-Nationalratskandidat Roger Köppel zu Gast bei Roger Schawinski.
05.05.2015, 07:3405.05.2015, 08:57
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«Ich bin ein besorgter Journalist, der entschieden hat, in die Politik einzusteigen», antwortete Roger Köppel auf Schawinskis Einstiegsfrage «Wer bist du?». Schawinski nahm den Ball sogleich auf und zweifelte an Köppels Unabhängigkeit als Medienschaffender in der Politik. Dazu deckte er seinen Gast reichlich mit Zitaten von und über Köppel ein.
Der Chefredaktor gab sich gewohnt redegewandt. Er stelle sich als kritischer Journalist der Wahl zum SVP-Nationalrat. Dies sei kein Widerspruch. Im Gegenteil: «Einfach nur Schreiben reicht nicht», begründete Köppel seine politischen Ambitionen. Von der SVP nehme er dabei keine Befehle entgegen. «Die Partei hat keine Weisungsbefugnis mir gegenüber».
Unabhängigkeit und Parteizugehörigkeit schliesse sich auch nicht aus, argumentierte Köppel weiter und wollte nun seinerseits vom SVP-Kritiker Schawinski wissen: «Wieso steigst du nicht in die Politik ein?» Doch dieser winkte ab. Das lasse sich nicht mit seiner Vorstellung von Journalismus vereinen.
Erweckungserlebnis mit Blocher
Schawinski befragte Köppel auch über dessen Anfänge als SVP-Anhänger und seine erste Begegnung mit SVP-Übervater Christoph Blocher. Diese soll ganze sechs Stunden gedauert haben. «War das deine Erweckung?», wollte der Talkmaster wissen.
Köppel gab unumwunden zu, dass er damals von Blocher positiv überrascht gewesen sei. «Ich sass auch mal in dieser links-liberalen Sauce» sagte Köppel und meinte damit seine Zeit als Journalist beim «Tages-Anzeiger». Er sei aber damals nicht der einzige gewesen, der Blocher gut fand. «Aber wenn du das schreibst, ist dass das Ende deiner Karriere», hiess es.
Ständige Streithähne
Roger Köppel ist ständiger Gast in Schawinskis Radio-Talk «Roger gegen Roger» auf dessen Sender Radio 1. Doch seit dem Auftritt von Andreas Thiel in Schawinskis Fernseh-Sendung hatten die beiden das Heu nicht mehr ganz auf der selben Bühne. In Schawinskis TV-Talk gaben sich die beiden Roger jedoch relativ zahm. (cze)
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