04.01.2016, 07:5304.01.2016, 08:45
- Der «Rollstuhl-Bomber» Osamah M., mutmasslicher Chef einer Schweizer «‹IS›-Zelle», soll mit einem mutmasslichen Gouverneur des «IS» in Kontakt gestanden und bei der Einschleusung von «IS»-Mitgliedern in die Schweiz, nach Finnland und nach Kanada als Koordinator massgeblich mitgewirkt haben. Überdies soll er in die Planung eines Anschlags involviert sein.
- Im Dezember 2015 hat die Bundesanwaltschaft endlich Anklage erhoben – nachdem Osamah M. eineinhalb Jahre ohne Prozess in Haft gesessen hatte.
- Nun bringen Recherchen des «Tages-Anzeigers» neue Details über Osamah M. ans Licht. Demnach wollte der Beschuldigte beim Asylprozess verheimlichen, dass er sich in Syrien aufgehalten hatte. Der Schwindel flog zwar auf, dennoch bekam er eine Aufenthaltsbewilligung.
- Ab da habe Osamah M. ein Doppelleben geführt – als Muster-Immigrant besuchte er Deutschkurse, privat liess er sich über Chats mit Personen, die alle unter Pseudonym auftraten, über Ungläubige und die Schweiz aus und benutzte Codewörter, die die Terrorermittler zu einer Anschlagsdrohung zusammenfügten.
- Doch Osamah M. bleibt trotz Ermittlungen und Anklage ein Rätsel – in seiner Biografie klaffen Lücken, offenbar gab er sich eine Zeitlang als jemand anderer aus und verheimlichte, im Irak verhaftet worden zu sein. Das bestreitet er mittlerweile nicht mehr, schreibt der TA. Er beteuert jedoch weiterhin seine Unschuld. (dwi)
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"Der Schwindel flog zwar auf, dennoch bekam er eine Aufenthaltsbewilligung"