Im Thurgauer Dorf Münsterlingen am Bodensee brannten während mehrerer Wochen die Strassenlaternen die ganze Nacht hindurch. Der Gemeinderat wollte damit das Sicherheitsempfinden erhöhen, schreibt die «Thurgauer Zeitung».
Denn die Münsterlingerinnen und Münsterlinger sind besorgt: Im benachbarten Landschlacht soll ein Durchgangsheim entstehen und 120 Asylsuchenden Platz bieten.
Die Gemeinde habe als Antwort auf die Sorgen vorsorglich die Lichter angelassen, im Juli hiess es:
Zwei Monate nach dem Start wird das Projekt wieder abgeblasen. Der Grund: «Den gewünschten Effekt auf das Sicherheitsempfinden hatte es aber wohl doch nicht. Zumal noch gar keine Flüchtlinge in der Gemeinde wohnhaft sind», berichtet die «Thurgauer Zeitung» weiter. Anscheinend hätten sich Personen aus der Bevölkerung an der Dauerbescheinung gestört.
Zwischen 1 und 5 Uhr ist es also wieder dunkel im Quartier. Zumindest vorerst. Denn sobald die Asylsuchenden eingezogen seien, «prüfen wir die Lage stetig und werden, wo notwendig und möglich, steuernd eingreifen», so der Gemeindepräsident. (jaw)
Eun Dorf neben mir ist ein Asylzentrum voll mit abgelehnten Asylbewerbern. Ich kann denoch abends spazieren gehen mit meinem Hund, sogar an Orten ohne Laterne. Wer Angst vor Asylbewerbern hat wird diese nicht durch Licht in der Nacht, sondern nur durch einander annähern verlieren.