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Peter V. Kunz wird neuer Präsident des Schweizer Tierschutzes

Peter V. Kunz wird neuer Präsident des Schweizer Tierschutzes

Der neue Präsident des Schweizer Tierschutzes ist Peter V. Kunz. Der Berner Wirtschaftsrechtsprofessor wurde am Samstag in Basel an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung gewählt.
15.03.2025, 13:4215.03.2025, 13:42
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Die Wahl erfolgte mit 136 Stimmen von 166 abstimmenden Delegierten, wie der Schweizer Tierschutz STS am Samstag mitteilte. Der Zentralvorstand und eine interne Findungskommission hatten den Delegierten einstimmig vorgeschlagen, die Kandidatur des 60-Jährigen zu unterstützen. Kunz folgt auf Piero Mazzoleni, der den STS seit Januar 2024 interimistisch präsidiert hatte.

Peter V. Kunz
Peter V. Kunz.

«Ich sehe mich als Reformer, der die Modernisierung der ältesten und grössten Schweizer Tierschutzorganisation auf strategischer Ebene unterstützen und konsequent vorantreiben wird», wird Kunz in der Mitteilung zitiert. Dies soll gemeinsam mit dem Zentralvorstand, den Sektionen und Mitarbeitenden vor sich gehen. Kunz ist Mitglied des Tierschutzes Bern und seit Ende Januar 2024 Mitglied des Zentralvorstandes des STS.

Mazzoleni hatte im Oktober 2024 seinen Rücktritt für März 2025 angekündigt. Der 75-Jährige hatte das Amt Ende Januar 2024 interimistisch übernommen und «seither wichtige Weichen für die Reform des STS gestellt», wie in der Mitteilung steht.

STS in den Schlagzeilen

Der STS war 2023 in die Schlagzeilen geraten, als zwei suspendierte Vorstandsmitglieder Strafanzeige gegen die damalige Verbandspräsidentin Nicole Ruch und ehemalige Vorstandskolleginnen und -kollegen eingereicht hatten. Es ging dabei um den Vorwurf der ungetreuen Geschäftsführung und überrissene Spesenbezüge. Ruch bestritt die Vorwürfe. Sie wurde aber schliesslich von den STS-Delegierten abgesetzt.

Die Zertifizierungsstelle für Non-Profit-Organisationen (Zewo) hatte den STS Ende 2023 vorübergehend auf die schwarze Liste der Organisationen gesetzt, die «erheblich von den Zewo-Standards abweichen» und dabei die mangelnde Transparenz im Spesenwesen und die Machtkumulation bei der Verbandspräsidentin kritisiert. Weiter fehlten gemäss der Zewo ein internes Kontrollsystem, eine Rechnungskontrolle oder Freigabeprozesse im Immobilienbereich. Der STS unternahm danach organisatorische Anpassungen.

Zewo-Audit im Sommer geplant

Ende 2024 wurde der STS von der Zewo-Liste gestrichen. Dies war laut Mazzoleni ein Meilenstein auf dem Reformweg des STS. «Die Zewo hat das nur gemacht, weil sie verstanden hat, dass wir ihre Kritikpunkte ausgeräumt haben.» Im Sommer werde sich der STS einem freiwilligen Zewo-Audit unterziehen, dies habe bisher noch keine andere Tierschutzorganisation gemacht. Man solle nun anerkennen, dass der STS auf dem richtigen Weg sei. (sda)

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