Ueli Schmezer wird Ende Jahr seine letzte Kassensturz-Sendung moderieren, wie SRF gestern mitteilte. «Mit dem Abschied von Ueli Schmezer wird eine Ära zu Ende gehen», sagt Tristan Brenn, Chefredaktor Video bei SRF. Nach 25 Jahren bei der Konsumentensendung Kassensturz sei er quasi zum «Anwalt des Publikums» geworden.
Er ist jedoch nicht das einzige Aushängeschild, welches das SRF bald verlassen wird oder vor nicht allzu langer Zeit bereits verlassen hat – freiwillig oder unfreiwillig. Die Liste der grossen SRF-Abgänger wird immer länger. Eine Übersicht:
Nach 24 Jahren reichte der Sportmoderator Jann Billeter die Kündigung ein. Für SRF hatte er seinen letzten Auftritt im Rahmen der diesjährigen Olympischen Sommerspiele. «Danke, dass Sie immer dabei gewesen sind und mich in ihre Stuben gelassen haben. Es war einfach eine grossartige Zeit in meinem Leben, die mir sehr viel bedeutet», sagt der gebürtige Davoser in seiner emotionalen Abschiedsrede. Er wechselt zum Sportsender MySports.
Auch der Sportkommentator Stefan Bürer bleibt dem SRF nicht weiter erhalten. Stattdessen wird Bürer bald noch näher am Eis zu sehen sein. Nach 28 Jahren zieht es ihn zu den SC Rapperswil-Jona Lakers. Am 12. September anlässlich des Männer-Finals am US Open wird Bürer das letzte Mal am SRF-Mikrofon zu hören sein.
Diesmal ist es kein freiwilliger Abgang. Im Zuge einer Reduktion im Kommentatoren-Team im Tennis beendete SRF nach dem US Open 2021 die Zusammenarbeit mit Heinz Günthardt, dessen Stimme seit 1985 am SRF-Mikrofon zu hören war. «Aus heiterem Himmel kam die Mitteilung nicht. Aber dass SRF die Trennung nun so abrupt vollzieht, hat mich überrascht», sagt Günthard.
Nach 18 Jahren zog Patrizia Laeri einen Schlussstrich. Die langjährige Moderatorin und Wirtschaftsjournalistin verliess SRF 2020, um Chefredaktorin von CNNMoney Switzerland zu werden. Der Sender meldete vor Laeris Start Konkurs an.
Noch im selben Jahr zog es die Moderatorin zurück vor die Kamera. Im dreiteiligen Film «Starke Frauen», welche am 2. Juni 2021 auf «3sat» ausgestrahlt wurde, widmete sich Laeri dem Thema Frauen in Führungspositionen. Zudem moderiert sie die Sendung #DACHelles.
Nach 13 Jahren verabschiedet sich der «Arena»-Moderator Jonas Projer 2019 bei SRF, um die Stelle als Chefredaktor bei «Blick TV» anzutreten. Lange blieb er dem «Blick TV» nicht erhalten. Im September 2021 übernahm Projer die publizistische Leitung der «NZZ am Sonntag».
Ende Dezember 2019 verliess mit Susanne Kunz ein weiteres SRF-Urgestein die Schweizer Fernsehbühne, um sich neuen Projekten zu widmen. Kunz moderierte diverse Sendungen wie die Quizshow «1 gegen 100» oder die TV-Sendung «Eiger, Mönch & Kunz», eine Quizsendung mit Fragen rund um die Schweiz.
Roman Kilchsperger musste das SRF im Herbst 2018 unfreiwillig verlassen. «Ich wurde quasi eingeschläfert», äusserte sich Kilchsperger damals unmissverständlich gegenüber der «Weltwoche».
Nach siebzehn Jahren war Ende 2018 Schluss mit «Aeschbacher». Die Sendung wurde aus dem Programm genommen, was für viel Kritik sorgte.
Sportmoderator Matthias Hüppi moderierte am Ende 2017 seine letzte Sendung. Nach 38 Jahren Fernsehkarriere hatte Hüppi offenbar genug vom Journalismus. Dem Sport blieb er aber treu: Der beliebte Kommentator und Moderator übernahm das Präsidium des FC St.Gallen.
Steffi Buchli, langjährige Moderatorin und Redaktorin bei SRF Sport, verliess das Schweizer Radio und Fernsehen im April 2017. Buchli wechselte zum Sportsender MySports, wo sie als Programmchefin tätig war. Seit Januar 2021 ist sie Sportchefin der Blick-Gruppe.
Monika Fasnacht erhielt nach 25 Jahren die Kündigung. Sie moderierte bis Ende 2017 den «Samschtig-Jass». Bereits im Jahr 2011 wurde sie beim «Donnschtig-Jass» abgesetzt, dann beendete SRF ihr Engagement bei «Tiergeschichten». «Das tat schon weh», sagte sie damals auf «TeleZüri». 2018 feierte Fasnacht ihr Jass-Comeback. Seither moderiert sie die Sendung «Top-Jass» auf dem Regional-Sender Tele Top. (cst)
Adieu Huussatiiriker