Das Gerücht kursiert seit Wochen in der Schweizer Film- und in der Medienbranche: Das Schweizer Fernsehen plane eine neue Krimiserie.
Nun zeigt sich, dass die Angaben zutreffen. Recherchen ergeben, dass SRF mit der Produktionsfirma Zodiac Pictures zusammenarbeitet. Geplant ist eine sechsteilige Serie. Das Schweizer Fernsehen verfilmt den Krimi «Blind», den Christine Brand 2019 schrieb.
Die 52-jährige gebürtige Emmentalerin ist die erfolgreichste Schweizer Krimiautorin der Gegenwart. Allein «Blind» ist bisher 130'000-mal verkauft worden. Brand war Redaktorin der «NZZ am Sonntag», bevor sie sich ab 2018 ganz dem Bücherschreiben zuwandte. Schon vorher hatte sie mehrere Krimis verfasst.
«Blind» handelt von einem sehbehinderten Mann, der meint, Zeuge eines Verbrechens geworden zu sein. Der Krimi wurde gelobt für die raffinierte Handlung, die glaubwürdig gezeichneten Charaktere – und für die Spannung, die den Absatz des Buches beförderte.
Brand ist eine ausserordentlich produktive Autorin. Jährlich legt sie einen Krimi vor, daneben schreibt sie Kurzgeschichten und Bücher über reale Kriminalfälle. Anfänglich publizierte Brand im Landverlag, der seinen Sitz im Emmental hat. Nach dem Erfolg der ersten Krimis konnte sie zum grossen deutschen Verlag Blanvalet wechseln, der zur Penguin-Random-House-Gruppe gehört.
Brands Durchbruch als Autorin führt jetzt dazu, dass sich das Schweizer Fernsehen nicht nur die Filmrechte an «Blind» sichert – vier weitere Krimis der Bernerin haben offenbar das Interesse der SRF-Zuständigen geweckt. Es ist darum möglich, dass die sechs Folgen der neuen Serie nur ein Auftakt sind.
Voraussetzung ist allerdings, dass die einstündigen Fernsehfilme beim Publikum ankommen. Das Schweizer Fernsehen hat vor kurzem gemischte Erfahrungen mit der Serie «Die Beschatter» gemacht. Der Basler Krimi wurde zwar mehrheitlich wohlwollend besprochen; die Zuschauerzahlen blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Nach zwei Staffeln beendete SRF «Die Beschatter».
An den Erfolg des «Bestatters» konnte die Serie nicht anknüpfen. Der Krimi mit Mike Müller fand sofort eine Fangemeinde, wurde von 700'000 bis 800'000 Menschen gesehen – und erstreckte sich darum über sieben Staffeln. Vor sechs Jahren lief die letzte Folge.
«Der Bestatter» spielte in Aarau, «Die Beschatter» ermittelten in Basel, die Schweizer Folgen des «Tatorts» waren zunächst in Luzern angesiedelt, nun sind die beiden Kommissarinnen in Zürich unterwegs. Mit der Verfilmung von «Blind» ist die Reihe an der Region Bern. Christine Brand lässt die meisten Verbrechen in ihrer Heimat geschehen. Treibt eine Leiche in einem Fluss, ist es die Aare.
Wer ist zuständig für die neue Produktion? In der Schweizer Filmbranche kursieren viele Namen. Als erhärtet gilt, dass SRF zwei Regisseure verpflichtet hat: Die Zürcherin Barbara Kulcsar führte Regie in drei Folgen des «Bestatters», im «Tatort» und im Spielfilm «Die goldenen Jahre». Der Luzerner Christian Johannes Koch war Regisseur in der achtteiligen zweiten Staffel der erfolgreichen Serie «Neumatt».
Die Hauptrolle im neuen Krimi soll dem 35-jährigen Basler Sven Schelker zugesprochen worden sein. Er war unter anderem im Spielfilm «Bruno Manser» zu sehen sowie in den Fernsehserien «Davos 1917» und «Die Beschatter».
Was sagt Christine Brand zu ihrem neuen Erfolg? Die Autorin wohnt in Zürich, schreibt ihre Krimis aber meistens auf der tansanischen Insel Sansibar, am Strand. Soeben hat Brand eine Lesetournee durch die Schweiz begonnen, auf der sie ihren neuen Krimi «Vermisst – Der Fall Emily» vorstellt. Die ersten vier Lesungen sind ausverkauft.
«Das Interesse des Schweizer Fernsehens an meiner Arbeit freut mich sehr – mehr sollte ich noch nicht sagen», meint Christine Brand. Das Schweizer Fernsehen erklärt auf Anfrage: «Die Dreharbeiten starten im Juni 2025, weitere Informationen folgen.» Die Ausstrahlung der Serie ist für 2026 geplant.
Der vormalige SRG-Generaldirektor Gilles Marchand setzte durch, dass die Sender des Unternehmens mehr Mittel für grosse fiktionale Eigenproduktionen aufwenden. Mit den Serien will das Schweizer Fernsehen sein Profil als kulturell aktiver Sender schärfen und das Interesse von jüngeren Zuschauern wecken. (aargauerzeitung.ch)
Ich unterstütze jegliche Unterhaltung, die nicht aus den USA kommt!
Falls ihr Schenkelklopfer fürs Drehbuch braucht, let me know!
Gruss
Chorche, Unterhaltungsfan
Wissen nichts vom Buch, haben von der Autorin eher noch nichts gehört, können aber jetzt schon sagen, dass es ein Flop wird. 😂
Aber schauen fleissig RTL oder Serien von Trump-Ländlä. 😉