Der 60-jährige Angeklagte hat am Mittwoch vor dem Baselbieter Strafgericht in Muttenz BL den Mord an seine Schwiegertochter bestritten. Er habe sich gewehrt und keinen Mord begangen, sagte er.
Der nicht vorbestrafte Mann gab an, dass seine Schwiegertochter ihn zuerst mit dem Messer angegriffen habe und er ihr dieses habe wegnehmen wollen. Es habe keinen Vorsatz gegeben, sie umzubringen, sagte der Kosovare. Er habe seine Schwiegertochter geliebt.
«Lieber hätte ich sterben sollen als sie», sagte der Angeklagte. Nachdem sie ihn mit dem Messer mehrmals verletzt habe, sei vor seinen Augen alles noch Schwarz gewesen. «Ich habe die Kontrolle verloren und es ist passiert, was passiert ist.»
Laut Anklageschrift der Baselbieter Staatsanwaltschaft soll der Beschuldigte im Juni 2020 seine 24-jährige Schwiegertochter in seiner Wohnung in Pratteln BL mit zahlreichen Messerstichen umgebracht haben.
Dem Tötungsdelikt vorausgegangen waren gemäss Anklageschrift Differenzen mit der Schwiegertochter, die den Sohn des Angeklagten im Juli 2015 im Kosovo in einer Doppelhochzeit mit dessen Bruder geheiratet hatte.
Zuvor sei der Sohn des Schwiegervaters mit einer anderen Frau verlobt gewesen, was die getötete Schwiegertochter nicht gewusst habe. Sie habe sich von der Familie hintergangen gefühlt.
Zu seinem Sohn, der als Privatkläger involviert ist, aber der Verhandlung fernblieb, hat er gemäss eigenen Angaben immer noch ein «sehr gutes» Verhältnis. (dab/sda)