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Lebenslange Haft für Doppelmord von Payerne bestätigt

Lebenslange Haft für Doppelmord von Payerne bestätigt

08.03.2022, 14:3108.03.2022, 17:23
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Das Waadtländer Kantonsgericht hat am Dienstag die lebenslange Haftstrafe für den Urheber des Doppelmordes von Payerne bestätigt. Der Mann hatte 2018 seinen ältesten Sohn und seine Ex-Frau mit Kugeln durchlöchert, weil er die Trennung von ihr nicht ertragen konnte.

Mit einer Pistole und zwei Magazinen bewaffnet hatte sich der 53-jährige Maurer am frühen Abend des 25. April 2018 in die Wohnung seiner Frau begeben. Es kam zu einer Auseinandersetzung.

In deren Verlauf gab der Angeklagte einen ersten Schuss auf den ältesten Sohn ab, der seine Mutter verteidigte. Anschliessend feuerte der Vater 30 Mal auf seine Frau und den 18-jährigen Sohn. Nachdem ihm die Munition ausgegangen war, flüchtete er in das Haus eines Bekannten. In der Nacht stellte er sich der Polizei.

Voll und ganz zurechnungsfähig

Wie im erstinstanzlichen Urteil, das das Strafgericht der Broye und der Nord-Waadt im letzten August gefällt hatte, entschied das Berufungsgericht, dass der Portugiese des Mordes für schuldig gesprochen werden sollte. Die Richter kamen zum Schluss, dass die Schuld des Angeklagten «maximal» wiegt und er «voll und ganz» zurechnungsfähig war.

Laut der Anklage hatte der Mann seine Frau dafür «büssen lassen», dass sie die eheliche Wohnung verlassen hatte, nachdem er sie mehrere Jahre lang körperlich und verbal misshandelt hatte. Das Berufungsgericht bestätigte auch den Landesverweis von 15 Jahren, der nach Ende der Haftstrafe in Kraft tritt.

Der Verteidiger hatte auf Totschlag plädiert und damit auf eine mildere Strafe gehofft. Er bat die Richter, die psychischen Defizite seines Mandanten, insbesondere aufgrund einer traumatischen Kindheit, zu berücksichtigen. Ob er das Urteil ans Bundesgericht weiterzieht, ist noch offen. (aeg/sda)

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