Vor dem zweiten Wahlgang der Walliser Ständeratswahlen will die kantonale FDP Wahlbeobachter in zahlreichen Oberwalliser Gemeinden vor Ort schicken. Das Begehren sorgt für Wirbel, zumal ein FDP-Kandidat in der Stichwahl die CVP herausfordert.
FDP-Wallis-Generalsekretär Victor Glassey sagte dem «Walliser Bote», es gehe der FDP nicht darum, die Korrekheit der Abläufe infrage zu stellen. Man wolle bloss an diesem «schönen Fest der Walliser Demokratie» teilnehmen.
Normalerweise sind die Parteien bereits unter den Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler gleichmässig vertreten. Die FDP ist im Oberwallis jedoch kaum präsent und fragte deshalb an, Wahlbeobachter zu entsenden zu dürfen.
Das sei gemäss dem Wahlgesetz ihr gutes Recht, sagt der Chef der Walliser Dienststelle für Innere und kommunale Angelegenheiten, Maurice Chevrier, am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Der Kanton Wallis empfahl den Gemeinden, die Anfragen anzunehmen. Die FDP zeigte sich in einer Medienmitteilung überrascht darüber, dass die erst am Dienstag versandten Anfragen schon bei einer Oberwalliser Zeitung gelandet sind.
Die Mehrheit der Gemeinden habe übrigens bereits rasch auf die Anfrage geantwortet. Es gebe bei dieser Anekdote nur eine Gewissheit: Falls das Wallis eines Tages seinen Ruf als Bananenrepublik loswerden wolle, sei dies nur über die Akzeptanz der demokratischen Spielregeln durch alle politischen und administrativen Akteure im Kanton möglich, hielt die FDP fest.
Die Freisinnigen erzwangen im Wallis einen zweiten Wahlgang für den Ständerat. Ihr Kandidat Pierre-Alain Grichting fordert die CVP-Kandidaten Jean-René Fournier (bisher) und vor allem Beat Rieder (neu) heraus. Die Stichwahl findet am kommenden Sonntag statt. (whr/sda)