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Wallis will Wolfsrudel abschiessen: Das sagt der Walliser Jägerpräsident

Wallis will Hälfte seiner Wolfsrudel abschiessen – das sagt der Walliser Jägerpräsident

19.11.2023, 05:55
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ARCHIV ? ZU DEN THEMEN AN DER HERBSTSESSION DER EIDGENOESSISCHEN RAETE VON HEUTE DIENSTAG, 10. SEPTEMBER 2019, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Ein Wolf, mutmasslich "M35 ...
«Wir werden nächsten Sommer wieder gleich viele Wölfe haben wie jetzt», sagt der Wallis Jägerpräsident Pascal Vuignier. Bild: KEYSTONE

Der Präsident des kantonalen Walliser Jägerverbands warnt vor falschen Erwartungen an die Wolfsregulierung: «Es wird uns niemals gelingen, diesen Winter über zwei Drittel der Walliser Wölfe zu entfernen», so Pascal Vuignier.

Bis dieses Ziel erreicht ist, werde es fünf bis zehn Jahre dauern, sagte Vuignier im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Die Politik schürt da zum Teil falsche Hoffnungen.» Er rechnet damit, dass diesen Winter «vielleicht» 10 bis 15 Wölfe geschossen werden. «Wir werden nächsten Sommer wieder gleich viele Wölfe haben wie jetzt.»

«Einen Wolf zu schiessen, bedeutet, im Winter nachts bei minus 15 Grad auszuharren, sein Handy nicht einschalten und keinen Lärm machen zu dürfen.»

Die Wolfsjagd sei schwierig, weil die Tiere ein riesiges Territorium bewohnten, so Vuignier. «Es wird sehr schwierig sein, ihn zu finden. Wölfe sind sehr intelligent und diskret.» Im Gegensatz zur Gemsjagd sei die Wolfsjagd zudem sehr statisch. «Einen Wolf zu schiessen, bedeutet, im Winter nachts bei minus 15 Grad auszuharren, sein Handy nicht einschalten und keinen Lärm machen zu dürfen.»

Wallis will sieben Rudel beseitigen

Die Jagd auf die Raubtiere sei allerdings nötig, sagte Vuignier. «Man darf nicht paranoid sein. Aber es ist schon so, dass der Wolf die Scheu vor den Menschen verloren hat, weil er bis jetzt kaum gejagt wurde.»

Das Wallis will sieben der 13 im Kanton und in den angrenzenden Gebieten lebenden Wolfsrudel beseitigen, wie am Freitag bekannt geworden war. Dies entspricht dem Abschuss von etwa 34 Wölfen bei einer geschätzten Population von insgesamt 90 bis 120 Tieren. Mit der Lockerung des Wolfsschutzes in der Schweiz können Wölfe neu geschossen werden, bevor sie Schaden angerichtet haben. Dies betrifft nicht nur einzelne Tiere, sondern ganze Rudel. Der Bundesrat hatte die Anpassung der Jagdverordnung Anfang November gutgeheissen. (sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
19.11.2023 08:10registriert Oktober 2018
Die Bauern…

Verkaufen sich in der Werbung als Tierlieb und Naturfreunde…

Die Realität: Alles abknallen, Pestizide, Fungizide, Massentierhaltung, Verdichtete Böden, Monokulturen, sterbende Biodiversität, Sterbender Artenvielfalt, vergiftete Böden und Wasser…
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Stammtischler
19.11.2023 07:44registriert Oktober 2023
Wie wärs wenn wir die Schafe und Kühe auf den Alpweiden um die Hälfte reduzieren würden. Die wurden, im Gegensatz zu den Wölfen, dort eingeführt und gehören nicht zum natürlichen Ecosystem!
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Rethinking
19.11.2023 08:11registriert Oktober 2018
Kürzlich Riss ein Hund diverse Schafe…

Knallen wir nun auch alle Hunde ab?

Und was ist mit den Katzen? Die killen ja auch alles…
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