Die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hat sich im Juni bereits wieder etwas aufgehellt. Die Arbeitslosenquote ist auf 3,2 Prozent von 3,4 Prozent im Mai zurückgegangen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch mitteilte. Um saisonale Faktoren bereinigt nahm sie allerdings leicht auf 3,3 Prozent zu nach 3,2 Prozent im Vormonat.
Damit ist die Arbeitslosigkeit nach dem stetigen Anstieg wegen der Coronakrise in den vergangenen drei Monaten wieder etwas zurückgekommen. Im Februar 2020, also vor dem Ausbruch der Coronakrise hierzulande, hatte sie noch bei 2,5 Prozent gelegen.
Der Rückgang kommt auch für die Ökonomen überraschend. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten Werte für die Arbeitslosigkeit zwischen 3,4 und 3,5 Prozent geschätzt.
Insgesamt waren Ende Juni 150'289 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) arbeitslos gemeldet. Das waren 5'709 Personen weniger als noch im Vormonat. Gegenüber dem Juni 2019 lag die Zahl damit allerdings um 53'067 Personen höher.
In den meisten Untergruppen ging die Arbeitslosigkeit ebenfalls zurück. Bei den Jugendlichen (15-24-Jährige) sank sie auf 3,3 von 3,4 Prozent, während sie bei den Älteren (50-64 Jahre) auf 2,9 von 3,0 Prozent zurückging. Die Arbeitslosenquote bei den Schweizern lag unverändert bei 2,4 Prozent. Einen deutlichen Rückgang gab es bei den Ausländern, wo sich die Quote auf 5,5 Prozent nach 5,9 Prozent verbesserte.
Das Seco hat derweil insgesamt 233'454 Stellensuchende registriert, 472 mehr als im Vormonat. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich im Juni gleichzeitig um 15'218 auf 31'919 Stellen. Von diesen unterlagen 14'739 Stellen der Meldepflicht.
Angaben zur Kurzarbeit liegen erst für den «Corona-Lockdown-Monat» April 2020 vor. Damals waren 1'077'041 Personen von Kurzarbeit betroffen, das waren 294'605 Personen mehr (+37,7%) als im Vormonat. Die Anzahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 33'637 Einheiten (+34,5%) auf 131'069. Die Anzahl ausgefallenen Arbeitsstunden kletterte um 146 Prozent auf 90'185'271 Stunden. (awp/sda)
Und nein, nicht jeder nicht gemeldete Erwerbslose ist automatisch ein Fall für die Sozialhilfe.
Es wurde vieles aufgefangen und wohl auch viele Ersparnisse angezapft. Die effektiven Auswirkungen werden wir erst einiges später analysieren können.
Bestes Beispiel sind die teils schwimmenden Fluggesellschaften - es ist vieles offen.