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Bald soll es ein Victorinox-Sackmesser geben – ohne Messer

ZUR VICTORINOX STELLEN WIR IHNEN HEUTE FOLGENDES NEUES BILDMATERIAL VON DER PRODUKTION ZUR VERFUEGUNG --- An employee cleans pocket knives and checks their functionality, pictured at the Victorinox fa ...
Bild: KEYSTONE

Bald soll es ein Victorinox-Sackmesser geben – ohne Messer

06.05.2024, 06:5007.05.2024, 10:12
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Victorinox arbeitet an einem Taschenmesser ohne Messer. Die zunehmenden Regulierungen von Messern aufgrund der Gewalt in der Welt hat das Schweizer Unternehmen dazu bewogen, wie Firmenchef Carl Elsener in einem Interview sagte.

«Die Klinge führt in einigen Märkten zu einem Waffen-Image», sagte Elsener in einem am Montag online publizierten Interview mit «Blick». In England und einigen asiatischen Ländern dürfe nur noch ein Messer auf sich tragen, wer es für den Beruf oder Aktivitäten in der Natur brauche. In den Städten sei das Tragen von Taschenmessern stark eingeschränkt. Elsener schwebt ein Multifunktionswerkzeug vor, dass beispielsweise Velofahrerinnen und -Fahrer benutzen können.

Das Unternehmen ist nicht zum ersten Mal damit konfrontiert, dass die Klinge des Sackmessers als mögliche Waffe verstanden wird. Nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 sei der Umsatz bei den Taschenmessern über Nacht um über 30 Prozent eingebrochen, sagte Elsener. «9/11 hat uns schmerzlich aufgezeigt, dass wir uns nicht von einem einzigen Geschäftsbereich abhängig machen dürfen», sagte er.

Preiserhöhung um 9 Prozent

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Ibach SZ exportiert 80 Prozent der in der Schweiz hergestellten Taschenmesser, Küchen-, und Berufsmesser sowie Uhren, wie der Firmenchef sagte. 20 Prozent würden in der Schweiz verkauft. Um den starken Schweizer Franken zu kompensieren, müsse das Unternehmen künftig weiter automatisieren und rationalisieren.

Victorinox erhöhte laut Elsener die Preise für Taschenmesser um neun Prozent. Die im Vergleich zum anderen Standbein, den Berufsmessern, geringere Konkurrenz habe die Preiserhöhung ermöglicht. Die Berufsmesser des Schweizer Herstellers seien 25 Prozent teurer als die der Konkurrenz. In diesem Bereich müsse das Unternehmen mit Herstellern aus Deutschland oder den USA konkurrieren. (sda)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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sii00
06.05.2024 09:44registriert Juni 2021
Ich bin schon sehr froh, in der Schweiz zu wohnen, wo ein Sackmesser mehr mit Cervelat, Wein öffnen und Stecken schnitzen assoziiert wird statt mit Messerattacken. Ich hoffe das bleibt auch so.
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Ril
06.05.2024 11:04registriert Mai 2015
Das klassische Sackmesser ist glücklicherweise selbst in den UK noch erlaubt. Hat man jedoch eine längere Klinge, können lange Haftstrafen drohen, wenn man damit erwischt wird. Auf jeden Fall wäre ein Ausbau des Sortiments sicher eine gute Idee. Ein Velotool oder auch ein richtiges Pilzermesser mit gebogener Klinge (damit verletzt man sich höchstens selbst), Pinsel, Lupe und Lineal wären sehr willkommen.
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SKYEyes
06.05.2024 09:26registriert November 2022
Victorinox hat das Multitool entdeckt, das jede Mountainbikerin seit Jahren standardmässig mitführt, und druckt jetzt sein Logo drauf. Nicht wirklich eine Errungenschaft, aber Kompliment für die Gratiswerbung, die sie dafür erhalten, wie vorliegender Artikel beweist.
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