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Migros lädt Micasa-Mitarbeitende von Jubiläumsfest aus

Migros lädt Micasa-Mitarbeitende von Jubiläumsfest aus

Obwohl die Mitarbeiter von Micasa zuerst zum grossen Migros-Jubiläumsfest eingeladen wurden, dürfen sie jetzt nicht mehr teilnehmen. Das sorgt für Unverständnis.
12.03.2025, 08:2212.03.2025, 15:43
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Die Migros trennte sich in vergangener Zeit von immer mehr Tochterfirmen wie Do it + Garden oder Hotelplan. Auch Micasa gehört zu den verkauften Unternehmen. Trotzdem feiert der orange Riese im September sein 100-jähriges Jubiläum mit einem grossen Fest – es soll laut der Migros das grösste Fest für Mitarbeitende werden.

KEYPIX - Eine Frau geht mit einem Wagen neben einem Logo einer Micasa Filiale vorbei, aufgenommen am Dienstag, 25. Februar 2025 in Duebendorf. Die Migros setzt ihre Konzentration aufs Kerngeschaeft fo ...
Micasa gehört bald nicht mehr zu der Migros.Bild: keystone

Die Angestellten der Migros erhielten schon Monate im Voraus die Einladungen zum Fest per Post. So auch die Mitarbeitenden der Micasa. Für diese folgte aber die Ernüchterung: Eine Woche später erfuhren sie von ihren Vorgesetzten, dass sie das Fest doch nicht besuchen dürfen, wie eine Beteiligte «20 Minuten» erzählt. Der Grund: Weil das Fest am 1. und 2. September stattfindet und Micasa nur noch bis Ende August zur Migros gehört, gelten die Einladungen für die Mitarbeitenden nicht mehr.

Das Fest zum 100-jährigen Jubiläum
Am 1. und 2. September findet das Migros-Jubiläumsfest in Mollis (GL) statt. Das ganze Spektakel passiert auf dem gleichen Gelände wie das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2025 (ESAF), welches vor dem Mitarbeiterfest der Migros durchgeführt wird. Eingeladen sind rund 80'000 Mitarbeitende, die auf die zwei Tage aufgeteilt werden. Grund dafür ist, dass so alle Filialen und Betriebe geöffnet bleiben können.

Frust und Enttäuschung bei den Mitarbeitern

Die betroffene Mitarbeiterin arbeitet seit rund 10 Jahre für die Migros, einige ihrer Arbeitskolleginnen und -kolleginnen schon über 30 Jahre, wie sie berichtet. «Ich finde es nicht korrekt. Wir haben uns alle gefreut auf das Fest und dann kommt die Ausladung», beschwert sie sich. Sie ist ebenfalls empört darüber, dass sich die Migros im Jubiläumsjahr in Merci umbenennt und mit dem Merci-Bus durch die Schweiz fährt, während sie den Mitarbeitenden keine Dankbarkeit entgegenbringe.

«Die Migros versprach uns Treue. Das Mindeste, was sie machen könnte, wäre, uns dabei sein zu lassen. Da sieht man, was wir der Migros wert sind», sagt die Betroffene.

Das sagt die Migros

Auf Anfrage bei der Migros sagt Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir, sie wisse, dass die Neuausrichtung der Migros leider auch unangenehme Entscheidungen erfordere. Aufgrund des Verkaufs können die Mitarbeiter aber nicht mehr am Fest teilnehmen, da kein aktives Anstellungsverhältnis mit der Migros bestünde. Wie viele Angestellte von den Ausladungen betroffen seien, sagt sie nicht. (kek)

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97 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MarGo
12.03.2025 08:46registriert Juni 2015
Die Migros versucht wirklich jedes Fettnäpfchen zu erwischen - und schafft das vorbildlich...

-.-
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D0M
12.03.2025 08:48registriert Oktober 2016
Wow, wie billig. Als ob es ein Problem wäre, Ehemalige einzuladen. Passt schon, Migros schafft sich gerade selber ab. Loyalität gibt es nur, solange es Nutzen bringt, so läuft das Spiel, dem ich mich auch zu lange verweigert habe. Die meisten Regeln in Politik und Wirtschaft dienen im besten Fall dem untersten Mittelmass, sieht man, wohin man auch schaut. Armselig, aber die von uns geschaffene Realität. Wie auch immer, der Affront gegenüber langjährigen Mitarbeiterinnen ist unterste Schublade - ich würde mich schämen, für einen Betrieb mit so einer lausigen Kultur zu arbeiten.
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ich sälber
12.03.2025 09:08registriert September 2023
Echt jetzt? Das ist aber ganz lausig! Die Mitarbeiter haben schliesslich in der Vergangenheit für den Betrieb gearbeitet!

So kann man sich den allfälligen Rest der Sympathie verscherzen. Es gibt zum Glück Alternativen zur Migros.
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